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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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M. Scholz <strong>und</strong> M. Kaltenbach (1995) haben bei ihrer Erhebung von ca. 3.000 Schülern<br />

zwischen 12 <strong>und</strong> 13 Jahren auch nach dem Bier- <strong>und</strong> Weinkonsum gefragt. Die Auswertungen<br />

zeigen, dass der Konsum bei Hauptschülern signifikant höher ist als bei<br />

Gymnasiasten (vgl. Tabelle 40).<br />

Tabelle 40: Schultyp <strong>und</strong> Alkoholkonsum bei Jugendlichen<br />

Alkoholkonsum pro Woche Gymnasium Integr.<br />

Gesamtschule<br />

Angaben in %<br />

Realschule Hauptschule<br />

Ein oder mehr Gläser Bier 6,9 12,3* 13,4** 15,6**<br />

Ein oder mehr Gläser Wein 5,2 10,0* 10,4** 10,9**<br />

*: p < 0,01; **: p < 0,001 (jeweils vs. Gymnasium)<br />

Stichprobe: 2.979 Schüler (12-13 Jahre) in Offenbach <strong>und</strong> Hanau<br />

Datenbasis: Befragung 1991/92<br />

Quelle: Scholz, M. u. Kaltenbach, M. (1995)<br />

Antworten zum Alkoholkonsum entsprechen nicht zwangsläufig dem tatsächlichen<br />

Konsum, <strong>und</strong> Verzerrungen in den Antworten können ihrerseits statusspezifische Unterschiede<br />

aufweisen. Zusätzliche Unsicherheit entsteht dadurch, dass A. Klocke <strong>und</strong><br />

K. Hurrelmann (1995) bei ihrer 1994 in Nordrhein-Westfalen durchgeführten Befragung<br />

von ca. 3.300 Schülern keine bedeutenden schicht-spezifischen Unterschiede <strong>im</strong> Bierkonsum<br />

feststellen konnten.<br />

Bei Erwachsenen ist das Bild ebenfalls verworren (Mielck, A. 2000). Einige Studien<br />

zeigen, dass der Alkoholkonsum in der oberen sozialen Schicht höher ist als in der unteren,<br />

andere Studien weisen auf einen umgekehrten Zusammenhang hin. Diese Unst<strong>im</strong>migkeiten<br />

können auch darauf beruhen, dass die Variable ‚Alkoholkonsum‘ zum Teil<br />

nur grob definiert wird. Eine relativ detaillierte Analyse liegt auf Basis von DHP-Daten<br />

vor (Mielck, A. 1996). Die Erhebung enthielt Fragen zum durchschnittlichen Konsum<br />

von Bier, Wein/Sekt <strong>und</strong> hochprozentigen Getränken. Nach Umrechnung der Angaben<br />

in Gramm Alkohol <strong>und</strong> Addition der Mengen aus verschiedenen alkoholischen Getränken<br />

lässt sich der durchschnittliche tägliche Konsum (Gramm Alkohol) berechnen. Auf<br />

diese Weise wurden vier Gruppen gebildet: kein täglicher Alkoholkonsum, geringer<br />

Konsum (bis 20g), mittlerer (20 bis 40g) <strong>und</strong> hoher täglicher Alkoholkonsum (mehr als<br />

40g). Die Auswertungen ergaben, dass der hohe Alkoholkonsum in der oberen sozialen<br />

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