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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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4.6.2 Netzwerk ‚ges<strong>und</strong>er Städte‘<br />

‚Healthy Cities‘-Initiative der WHO<br />

340. Das ‚Ges<strong>und</strong>e-Städte‘-Netzwerk der WHO wurde annähernd zeitgleich mit der<br />

Verabschiedung der Ottawa-Charta 1986 gegründet. Das Regionalbüro Europa der<br />

WHO initiierte das Ges<strong>und</strong>e-Städte-Projekt, um die Gr<strong>und</strong>sätze der Strategie ‚Ges<strong>und</strong>heit<br />

für alle‘ auf die lokale Ebene anzuwenden. Das Konzept der ‚ges<strong>und</strong>en Stadt‘ zielt<br />

pr<strong>im</strong>är auf Prozesse <strong>und</strong> nur mittelbar auch auf Ges<strong>und</strong>heitsergebnisse. Eine ‚ges<strong>und</strong>e<br />

Stadt‘ ist nicht eine Stadt, deren Bevölkerung ein best<strong>im</strong>mtes ges<strong>und</strong>heitliches Niveau<br />

erreicht hat. Vielmehr soll durch eine gute kommunale Politik <strong>und</strong> Verwaltung (good<br />

urban governance), intersektorale Planung, Vernetzung von Akteuren, Partizipation der<br />

Bevölkerung <strong>und</strong> Evaluation von Interventionen eine ges<strong>und</strong>heitsrelevante Verbesserung<br />

der Lebensumstände <strong>und</strong> der diesbezüglichen Entscheidungsprozesse erreicht werden<br />

(WHO 1992, 2004b).<br />

341. Zur Entwicklung ges<strong>und</strong>heitsfördernder Lebenswelten trägt die Vernetzung von<br />

Akteuren mit dem Ziel des Erfahrungs- <strong>und</strong> Wissensaustausches bei. Ein Weg der Berichterstattung<br />

über bereits bewährte Strategien <strong>und</strong> Instrumente (best practices) sind<br />

über das Internet zugängliche Projektdatenbanken, z. B. die von UN-Habitat unterstützte<br />

Best Practices for Human Settlement Database (http://www.bestpractices.org).<br />

Deutsches Netzwerk ‚ges<strong>und</strong>er Städte‘<br />

342. Am Healthy Cities-Netzwerk der WHO waren von Anfang an deutsche Städte<br />

beteiligt, u. a. Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt <strong>und</strong> München. 79 Das nationale<br />

Ges<strong>und</strong>e-Städte-Netzwerk wurde 1989 gegründet (Stender K.-P. 2004). Im Jahr 2003<br />

gehörten 60 Städte, Gemeinden <strong>und</strong> Kreise, darunter die meisten Großstädte, dem<br />

Netzwerk an (Bogenhardt, S. 2004). 80 Innerhalb des Netzwerks wurden Kompetenzzentren<br />

zu den Themen Migration <strong>und</strong> öffentliche Ges<strong>und</strong>heit (Frankfurt/M., Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg<br />

in Berlin), Kinder- <strong>und</strong> Jugendges<strong>und</strong>heit (Stuttgart, Rhein-Kreis<br />

Neuss), Konzeption <strong>und</strong> Praxis kommunaler Ges<strong>und</strong>heitsämter (Münster), stadtteilbezogene<br />

<strong>und</strong> bürgerorientierte Stadtentwicklung (Halle/Saale), Ges<strong>und</strong>heitskonferenzen<br />

79 Das Ziel der ‚ges<strong>und</strong>en Stadt‘ wurde bereits in einem Bericht über die Ges<strong>und</strong>heitsverhältnisse in<br />

Hamburg aus dem Jahr 1901 formuliert (Stender, K.-P. 2003).<br />

80 Eine offizielle Mitgliederliste wird <strong>im</strong> Internet publiziert (www.ges<strong>und</strong>e-staedte-netzwerk.de).<br />

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