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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Schlussfolgerung<br />

270. Die Existenz erheblicher methodischer Probleme <strong>und</strong> Spielräume relativiert zwar einzelne<br />

publizierte Angaben zur quantitativen Relevanz von Ges<strong>und</strong>heitsproblemen, aber nicht die<br />

prinzipielle Bedeutung bekannter Einflussfaktoren auf den Ges<strong>und</strong>heitsstatus. Dazu gehören<br />

ein breites Spektrum unterschiedlicher Ressourcen <strong>und</strong> Belastungen, die auch mit Charakteristika<br />

sozialer Schichten assoziiert sind, <strong>und</strong> insbesondere einzelne Belastungsfaktoren von herausgehobener<br />

Bedeutung wie der Tabakkonsum, dessen Relevanz <strong>und</strong> Folgekosten unter Nutzung<br />

unterschiedlicher methodischer Ansätze in verschiedenen Ländern <strong>und</strong> über Jahrzehnte<br />

hin <strong>im</strong>mer wieder untersucht bzw. nachgewiesen wurden.<br />

Nach der Global Burden of Disease-Studie von WHO, Weltbank <strong>und</strong> Harvard School of<br />

Public Health ist der Tabakkonsum in entwickelten Ländern der westlichen Welt vor<br />

dem Alkoholkonsum der folgenreichste Risikofaktor (Murray, C.J.L. u. Lopez, A.D.<br />

1996). 54 Weiterhin besteht auch Konsens, dass die Bedeutung der Ges<strong>und</strong>heitsprobleme<br />

Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas zun<strong>im</strong>mt.<br />

4.4.4.2 Tabakkonsum<br />

271. In einem Bericht der Weltbank zur Tabakkontrolle (2003) wurde das Tabakrauchen<br />

zu den bedeutendsten Ursachen vermeidbarer <strong>und</strong> vorzeitiger Todesfälle in der<br />

Geschichte der Menschheit gezählt. Weiterhin wurde darauf verwiesen, dass mögliche<br />

Wohlfahrtsverluste einer konsequenten Tabakkontrollpolitik, vor allem die Gefahr<br />

möglicher Arbeitsplatzverluste, oft stark überzeichnet wurden. Aktivitäten zur Eindämmung<br />

des Tabakkonsums stellen nach der Einschätzung der Weltbank attraktive Handlungsmöglichkeiten<br />

für Regierungen dar, die beabsichtigen, die Ges<strong>und</strong>heit ihrer Bevölkerung<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer soliden Wirtschaftspolitik zu verbessern (Weltbank 2003).<br />

272. Der Absatz an versteuerten Zigaretten ist in Deutschland in dem 10-Jahres-Zeitraum<br />

von 1995 bis 2004 trotz eines kontinuierlichen Anstiegs von 1995 bis 1999 <strong>und</strong><br />

einem Absatzmax<strong>im</strong>um <strong>im</strong> Jahr 2002 insgesamt zurückgegangen (Tabelle 48). Im Jahr<br />

2004 nahm die Menge der versteuerten Zigaretten gegenüber dem Vorjahr um 15,8 %<br />

ab (Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2005). Der Absatz von Zigarren <strong>und</strong> Zigarillos sowie von<br />

Feinschnitt nahm über den betrachteten Zeitraum hin deutlich zu. Der Absatz anderer,<br />

54 In die Berechnungen wurde eine Auswahl an Risikofaktoren, u. a. Tabak, Alkohol, berufsbedingte<br />

Krankheiten <strong>und</strong> Unfälle, physische Inaktivität, ungeschützter Geschlechtsverkehr <strong>und</strong> illegale<br />

Drogen einbezogen. Der sozioökonomische Status wurde konzeptionell nicht als unabhängiger Risikofaktor<br />

berücksichtigt; Belastungen durch Stress gingen ebenfalls nicht in die Berechnungen<br />

ein.<br />

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