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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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3.3.2.2 Ergebnisse für Erwachsene<br />

127. Bezogen auf Erwachsene liegen aus Deutschland mehrere empirische Studien über<br />

statusspezifische Unterschiede be<strong>im</strong> allgemeinen Ges<strong>und</strong>heitszustand vor. Viele von<br />

ihnen beruhen auf Daten der DHP-Studie. Dort wird der allgemeine Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

<strong>im</strong> Wesentlichen über drei Fragen erfasst:<br />

− "Wie würden Sie Ihren gegenwärtigen Ges<strong>und</strong>heitszustand beschreiben?" (Antwortvorgaben:<br />

sehr gut, gut, zufrieden stellend, weniger gut, schlecht),<br />

− "Von kurzen Erkrankungen einmal abgesehen: Behindert Sie Ihr Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

bei der Erfüllung alltäglicher Aufgaben, z. B. <strong>im</strong> Haushalt, <strong>im</strong> Beruf oder in<br />

der Ausbildung?" (Antwortvorgaben: überhaupt nicht, ein wenig, erheblich), <strong>und</strong><br />

− "Wie zufrieden sind Sie heute mit Ihrer Ges<strong>und</strong>heit?" (Ankreuzen eines Kästchens<br />

von 1 (sehr unzufrieden) bis 7 (sehr zufrieden)).<br />

Diese Fragen sind zwar relativ unspezifisch, doch wird an ihrer Aussagekraft in der<br />

Public Health Forschung nicht gezweifelt. So konnte z. B. in Längsschnittsuntersuchungen<br />

wiederholt gezeigt werden, dass die allgemeine Einschätzung des Ges<strong>und</strong>heitszustandes<br />

sogar eine Prognose der Mortalität ermöglicht (Idler, E. u. Benyamini, Y. 1997).<br />

Inzwischen liegt auch eine Bestätigung auf der Basis von Daten aus Deutschland vor<br />

(Helmert, U. 2003).<br />

Ähnlich wie viele andere empirische Studien zur ges<strong>und</strong>heitlichen Ungleichheit zeigen<br />

Auswertungen <strong>im</strong> Rahmen der DHP-Studie zwischen 1984 <strong>und</strong> 1991, dass der Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

mit abnehmendem sozioökonomischem Status stufenweise schlechter wird.<br />

Dieser ‚Gradient‘ führt dazu, dass sich der größte Unterschied <strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

dann ergibt, wenn die oberste mit der untersten Gruppe verglichen wird. In der Auswertung<br />

von U. Helmert et al. (1997) ergibt dieser Vergleich, dass die Morbidität in der<br />

unteren Einkommensgruppe 1,6- bis 2,8-mal so hoch ist wie in der oberen Einkommensgruppe<br />

(Tabelle 10). Die Definition von ‚Armut‘ erfolgt dabei mittels des Indikators<br />

„max<strong>im</strong>al 50 % des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens“.<br />

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