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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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wegung bietet vor allem das Setting ,Schule‘. So könnte in Kooperation mit Sportvereinen<br />

<strong>und</strong> in Abhängigkeit von den Interessen der Schüler ein attraktives Sportangebot<br />

zusammengestellt werden, das über den traditionellen Schulsport hinausweist.<br />

Ernährungsverhalten<br />

286. Im Ernährungssurvey 1998 wurden gegenüber früheren Erhebungen positive Entwicklungen<br />

<strong>im</strong> Ernährungsverhalten festgestellt, die sich u. a. auf die Ernährungsaufklärung<br />

zurückführen lassen (Robert Koch-Institut 2002b). 61 Ein Teil der Bevölkerung<br />

weist aber nach wie vor einen zu hohen Fettkonsum, eine zu niedrige Kohlenhydrataufnahme<br />

<strong>und</strong> eine zu geringe Zufuhr an Ballaststoffen auf. Weitere wünschenswerte Veränderungen<br />

können ggf. durch eine fortwährende gezielte Aufklärung bewirkt werden<br />

(Robert Koch-Institut 2002b).<br />

Zur steigenden Prävalenz der Adipositas trägt eine gegenüber früheren Epochen veränderte<br />

Anreizstruktur insofern bei, als die privat zu tragenden Zeitkosten für die Zubereitung<br />

von Nahrungsmitteln u. a. wegen der Verfügbarkeit von Tiefkühlkost <strong>und</strong> Fertiggerichten<br />

zurückgegangen sind (Cutler, D.M. et al. 2003). Zudem können die privaten<br />

Zeitkosten für die Zubereitung ges<strong>und</strong>er Nahrung hoch ausfallen, etwa bei der Zubereitung<br />

von Frischgemüse. Weiterhin bietet die Fast Food-Industrie jederzeit verfügbare,<br />

aber tendenziell noch hochkalorische <strong>und</strong> wenig ausgewogene Nahrung an. Angebotsseitige<br />

Faktoren <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsschädliche Konsummuster stehen in einer Wechselwirkung,<br />

die zur Ausbreitung von Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas beiträgt. Auch best<strong>im</strong>mte<br />

familiäre Konstellationen (‚Schlüsselkinder‘) bzw. ungeeignete Strukturen <strong>im</strong> sozialen<br />

Umfeld können ein ges<strong>und</strong>heitsschädliches Ernährungsverhalten begünstigen.<br />

287. Die Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung des Ernährungsverhaltens ist facettenreich <strong>und</strong><br />

durch kulturelle <strong>und</strong> soziale Normen <strong>und</strong> Entwicklungstrends geprägt, die wiederum<br />

unterschiedliche Politikfelder, u. a. Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz, berühren. In<br />

Überlegungen zur ernährungsbezogenen Präventionspolitik sollte ressortübergreifend<br />

61 Das Ernährungsverhalten ist neben dem Zigarettenrauchen eine der wichtigsten Einflussgrößen auf<br />

die Inzidenz maligner Tumoren (Strumberg, D. et al. 2004). Das Ernährungsverhalten hat damit<br />

Bedeutung für die Pr<strong>im</strong>ärprävention von Neubildungen, aber auch von weiteren Krankheiten, u. a.<br />

Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Osteoporose <strong>und</strong> Zahnkrankheiten (WHO 2003a).<br />

Defizite bestehen trotz einer r<strong>und</strong> zwanzigjährigen Aufklärungsarbeit <strong>und</strong> einer Verbesserung der<br />

Versorgungssituation in den vergangenen Jahren auch noch in der Jodprophylaxe (Arbeitskreis<br />

Jodmangel 2004; Gärtner, R. 2004; Meng, W. u. Scriba, P. C. 2002).<br />

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