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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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(Zoike, E. 2002). Diese Datenbasis umfasst als versichertenbezogene Merkmale u. a.<br />

das Alter, Geschlecht <strong>und</strong> den Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsort sowie als tätigkeitsbezogene<br />

Merkmale den Wirtschaftszweig, den Beruf, die Ausbildung <strong>und</strong> Stellung <strong>im</strong> Beruf, Informationen<br />

zur Morbidität wie Diagnosen, Unfallarten <strong>und</strong> Falldauern sowie Leistungsinformation<br />

z. B. zum Bezug von Krankengeld. Damit sind prinzipiell Auswertungen<br />

u. a. nach Branchen, Berufen, Regionen <strong>und</strong> Krankheitsgruppen möglich. Über AU-<br />

Daten hinaus publiziert das WIdO seit 1999 in einem ‚Fehlzeiten-Report‘ Analysen zur<br />

Arbeitswelt <strong>und</strong> zur betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsförderung.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsberichte auf betrieblicher Ebene<br />

310. Seit 1996 ist jeder Betrieb verpflichtet, eine Beurteilung der Arbeitsbedingungen<br />

als ‚Gefährdungsbeurteilung‘ durchzuführen. Die Betriebe sind dieser Pflicht aber nicht<br />

durchgehend nachgekommen (Gensch, R.W. 2002; Lenhardt, U. 2003). Oft fokussiert<br />

die Beurteilung der Arbeitsbedingungen mehr auf Sicherheitsrisiken <strong>im</strong> Sinne von potenziellen<br />

Unfallursachen als auf Ges<strong>und</strong>heitsrisiken <strong>im</strong> weiteren Sinne einschließlich<br />

psychischer Belastungen. Ges<strong>und</strong>heitsbezogene Ressourcen werden in der Regel nicht<br />

erfasst. Vor allem kleinere Betriebe verfügen z. T. selbst nach einer Beurteilung der Arbeitsbedingungen<br />

nicht über schriftliche Dokumentationen, da nur bei Beschäftigung<br />

von mehr als 10 Mitarbeitern die Anfertigung derartiger Unterlagen vorgeschrieben ist<br />

(ebd.). Dokumentierte Ergebnisse werden überdies nicht auf überbetrieblicher Ebene<br />

zusammengeführt <strong>und</strong> mit Daten der Krankenkassen verknüpft, um branchen- <strong>und</strong> berufsbezogene<br />

Auswertungen zu ermöglichen (Metz, A.-M. 2002).<br />

Personenbezogene Daten aus betriebsärztlichen Arbeitnehmeruntersuchungen entziehen<br />

sich aus berufs- <strong>und</strong> datenrechtlichen Gründen einer Auswertung durch den Betrieb.<br />

Diese Daten werden auch häufig <strong>im</strong> Zusammenhang mit Entscheidungsprozessen <strong>im</strong><br />

Hinblick auf einzelne Arbeitsplätze erhoben. Sie eignen sich damit nur bedingt für betriebsbezogene<br />

Bestandsaufnahmen. Auch die l<strong>im</strong>itierten personellen <strong>und</strong> materiellen<br />

Ressourcen vor allem der Kleinst-, Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe erschweren Aktivitäten<br />

zur Verbesserung der Datenbasis. Unter diesen Voraussetzungen werden epidemiologisch<br />

gehaltvolle Ergebnisse oft nur fremdfinanziert <strong>und</strong> auf einer überbetrieblichen<br />

Ebene zu organisieren sein (Gensch, R.W. 2002).<br />

Krankenkassen bieten Betrieben <strong>und</strong> Verwaltungen eine systematische Aufbereitung<br />

von AU-Daten an. Damit erhalten auch Betriebe, die selbst keine Auswertung ihrer AU-<br />

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