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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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der Haushalte sprechen sich für eine Anpassung der Leistungen an das Einkommen aus:<br />

Haushalte mit niedrigem Einkommen sollten mehr Leistungen erhalten, Haushalte mit<br />

hohem Einkommen weniger. Diese Meinung ist maßgeblich geprägt von der konkreten<br />

Einkommenssituation (R<strong>und</strong>e, P. et al. 2003).<br />

517. Die Betroffenen geben an, dass ihre Bereitschaft zur Übernahme von Pflege auch<br />

durch die Zahlung von Pflegegeld beeinflusst wird, obwohl die Einstellungen zur Pflege<br />

<strong>im</strong>mer noch stark moralisch geprägt sind. Nur 40 % der Pflegebedürftigen sind der<br />

Meinung, dass ihnen die Leistungen zustehen <strong>und</strong> lediglich 51 % der Pflegenden meinen,<br />

dass mit der Pflegeversicherung die Anerkennung für sie verb<strong>und</strong>en ist, die sie<br />

verdienen. Die Forderung nach angemessener Vergütung schließt die moralische Verpflichtung<br />

zur Pflege nicht aus. Die Pflege von Angehörigen wird von 52 % der Befragten<br />

als moralische Verpflichtung empf<strong>und</strong>en (R<strong>und</strong>e, P. et al. 2003).<br />

5.3.2 Effekte auf Pflegearrangements<br />

518. Im häuslichen Bereich lassen sich verschiedene Arten von Pflegearrangements<br />

erkennen, bei deren Ausgestaltung Aspekte des Marktgeschehens eine Rolle spielen:<br />

− Die häusliche Pflege wird ausschließlich <strong>im</strong> informellen System (Familie, weitere<br />

soziale Netze) bei Nutzung der Geldleistungen erbracht.<br />

− Leistungen der Familie <strong>und</strong> anderer privater Unterstützungsnetze werden ergänzt<br />

um Leistungen des ‚grauen Marktes‘, d. h. Leistungen, die nicht reguliert oder staatlich<br />

kontrolliert werden <strong>und</strong> sich so unterhalb des offiziellen Preisniveaus der Pflegedienstleistungen<br />

etablieren können (siehe auch Abschnitt 5.2.4.2).<br />

− Die Basisversorgung ist über Geld- <strong>und</strong> Sachleistungen ganz oder teilweise abgedeckt,<br />

diese werden meist bei ambulanten Pflegediensten eingekauft. Die Vergütungsstruktur<br />

<strong>und</strong> -höhe sind vertraglich geregelt.<br />

− Der Bedarf, der über die Basisversorgung hinausgeht, oder die zusätzlich gewünschten<br />

Leistungen werden auf dem Markt der Pflegedienstleistungen <strong>und</strong> bei voller<br />

‚Nutzersouveränität‘ aus eigenen Mitteln finanziert (Schmidt, R. 1999).<br />

519. Bei der Ausgestaltung häuslicher Pflegearrangements kann der Pflegebedürftige<br />

<strong>im</strong> Sinne des souveränen Nutzers bei Pflegediensten auftreten oder die Pflegeangebote<br />

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