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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Heilmittelrichtlinien <strong>im</strong> Rahmen einer Versorgungsforschung erfordern. Da Heilmittel<br />

z. B. in der mult<strong>im</strong>odalen Therapie von rheumatischen Krankheiten komplementär zu<br />

Arzne<strong>im</strong>itteln eingesetzt werden, andererseits aber Substitutionseffekte zwischen Heil<strong>und</strong><br />

Arzne<strong>im</strong>itteln möglich sind, muss eine Versorgungsforschung neben Heilmitteln<br />

ggf. auch Arzne<strong>im</strong>ittel einbeziehen. Des Weiteren sollte berücksichtigt werden, dass<br />

eine regional unterschiedliche Verordnungspraxis auch auf die finanziellen Rahmenbedingungen<br />

in einzelnen KV-Bezirken zurückzuführen sein kann.<br />

746. Die Neufassung der Heilmittelrichtlinien des Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses<br />

<strong>im</strong> Jahr 2004 (vgl. B<strong>und</strong>esministerium der Justiz 2004) soll der Steigerung bzw. Sicherung<br />

der <strong>Qualität</strong> <strong>und</strong> Effizienz der Heilmittelversorgung dienen. Die Auswirkungen der<br />

Neufassung auf die Verordnungspraxis können zur Zeit noch nicht beurteilt werden. Als<br />

sinnvoll erscheinen ein zügiger Aufbau des bereits geplanten GKV-weiten Heilmittel-<br />

Informationssystems <strong>und</strong> eine Bereitstellung von Struktur- <strong>und</strong> Leistungsdaten u. a. <strong>im</strong><br />

Rahmen der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong>/oder der Länder auf der<br />

Ebene von Regionen, so dass regionale Unterschiede in der Leistungsdichte erkennbar<br />

werden. In Betracht kommen z. B. Daten, jeweils differenziert nach der Art des Heilmittels,<br />

zu<br />

− Heilmittelverordnungen je 1.000 Versicherte,<br />

− Heilmittelverordnungen nach Altersgruppe,<br />

− Heilmittelverordnungen nach Facharztgruppe,<br />

− Heilmittelverordnungen nach Diagnose/Funktionsstörung bzw.<br />

− Auswertungen mittels Verknüpfung dieser Daten<br />

auf der Ebene von KV-Bezirken oder in kleinräumigerer regionaler Untergliederung.<br />

Nicht medizinisch bzw. epidemiologisch begründete regionale Unterschiede in der Versorgung<br />

(‚small area variations‘) sind ein Ansatzpunkt für die Versorgungsforschung<br />

<strong>und</strong>, auf dieser Gr<strong>und</strong>lage, für die Weiterentwicklung von regionalen Versorgungsstrukturen.<br />

In Analysen zur Inanspruchnahme der Heilmittelversorgung ist auch der sozioökonomische<br />

Status als eine mögliche Einflussgröße zu berücksichtigen. Perspektivisch<br />

müssen darüber hinaus mehrjährige Versorgungsverläufe mit dem Ziel ausgewertet<br />

werden, den Einsatz von Heilmitteln <strong>im</strong> Kontext der gesamten Versorgung chronisch<br />

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