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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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− Setting Krankenhaus, Alten- <strong>und</strong> Pflegehe<strong>im</strong> (Interventionen in Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />

Sozialeinrichtungen) sowie<br />

− sozioökonomische Rahmenbedingungen (vor allem Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-,<br />

Sozial-, Bildungs-, Verbraucher- <strong>und</strong> Umweltpolitik).<br />

‚Mehr-Ebenen-Kampagnen‘ zielen darauf ab, der Vielzahl der Einflussfaktoren auf Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Krankheit dadurch Rechnung zu tragen, dass sie Maßnahmen auf unterschiedlichen<br />

Ebenen miteinander kombinieren <strong>und</strong> auf diese Weise Synergieeffekte ermöglichen.<br />

443. In Deutschland wurden bisher wenige Präventionskampagnen durchgeführt, u. a.<br />

eine erfolgreiche Kampagne zum Sicherheitsgurt in den sechziger Jahren, die ‚Tr<strong>im</strong>m<br />

Dich‘-Kampagne seit den siebziger Jahren <strong>und</strong> die HIV/AIDS-Kampagne seit den achtziger<br />

Jahren mit Erfolgen vor allem in zentralen Zielgruppen. Über diese Kampagnen<br />

hinaus wurden Informations- <strong>und</strong> Motivationskampagnen ohne expliziten Zielgruppen<strong>und</strong><br />

Kontextbezug initiiert, die zwar vergleichsweise einfach zu organisieren sind, deren<br />

Effektivität aber zweifelhaft ist.<br />

Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />

444. In der betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitspolitik lassen sich zwei Perspektiven der Prävention<br />

unterscheiden. Die eine fokussiert auf einzelne Ges<strong>und</strong>heitsprobleme wie Arbeits<strong>und</strong><br />

Wegeunfälle, Bewegungsdefizite, Alkohol oder Tabakkonsum. Präventive Interventionen<br />

in der Arbeitswelt können populationsbezogene Kampagnen zu diesen Problemen<br />

ergänzen bzw. <strong>im</strong> Rahmen derartiger Kampagnen intensiviert werden. Die andere<br />

zielt auf systemische Interventionen, die sich am betrieblichen Kontext, den konkreten<br />

Bedarfslagen <strong>im</strong> einzelnen Betrieb <strong>und</strong>/oder am Leitbild einer ‚ges<strong>und</strong>en Organisation‘<br />

orientieren. Unabhängig von der gewählten Perspektive ergibt sich die Bedeutung der<br />

Arbeitswelt als Handlungsfeld der Präventionspolitik bereits aus der Größe der Zielgruppe<br />

(erwerbstätige Bevölkerung).<br />

445. In den kommenden Jahren <strong>und</strong> Jahrzehnten ist eine Verschiebung der Altersverteilung<br />

der Belegschaften von Betrieben zu erwarten. Dazu tragen die Veränderung der<br />

Altersverteilung der Bevölkerung, u. U. aber auch Knappheiten auf dem Arbeitsmarkt<br />

bei qualifizierten Arbeitskräften <strong>und</strong> eine Erhöhung des Renteneintrittsalters bei. Daher<br />

steht das betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsmanagement vor der Aufgabe, die Krankheitslast<br />

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