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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Daten vornehmen, einen systematischen Zugang zu Ges<strong>und</strong>heitsdaten ihrer Mitarbeiter.<br />

Zwar setzen statistische <strong>und</strong> datenrechtliche Anforderungen der betriebsbezogenen GBE<br />

bei kleinen Betrieben Grenzen, doch sind AU-Auswertungen ab einer Belegschaft von<br />

ca. 50 Mitarbeitern machbar (NFO Infratest Ges<strong>und</strong>heitsforschung u. AOK Bayern<br />

2002).<br />

AU-Diagnosen dienen einer Begründung von Arbeitsunfähigkeit <strong>und</strong> nicht einer vollständigen<br />

Beschreibung des Ges<strong>und</strong>heitsstatus. Sie enthalten insbesondere keine Information<br />

über Krankheiten, die, wie z. B. Hautkrankheiten oder Hypertonie, oft überhaupt<br />

nicht bzw. dank ärztlicher Versorgung nicht zur Arbeitsunfähigkeit führen, <strong>und</strong> müssen<br />

um Ergebnisse weiterführender Untersuchungen bzw. Versorgungsdaten ergänzt werden,<br />

um das Krankheitsspektrum in einem Betrieb annähernd zu erfassen. AU-Daten<br />

enthalten weiterhin keine Information zu noch nicht diagnostizierten Frühstadien von<br />

Erkrankungen, Risikofaktoren <strong>und</strong> zu ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Ressourcen. Sie erlauben<br />

auch keine sichere Aussage zu den möglichen Auswirkungen der Arbeitsplatzsituation<br />

auf das Morbiditätsspektrum <strong>und</strong> zur relativen Bedeutung von Arbeitszeit <strong>und</strong> Nicht-<br />

Arbeitszeit. Dabei geht es um die Rolle, die Lebensbedingungen <strong>und</strong> -stile außerhalb<br />

der Erwerbstätigkeit für die Entstehung von Krankheit <strong>und</strong> Arbeitsunfähigkeit spielen.<br />

Neben anonymisierten Auswertungen von AU-Daten, die z. T. nach Alter, Geschlecht,<br />

Tätigkeit <strong>und</strong> Diagnose differenziert werden, enthalten betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsberichte<br />

auch branchenbezogene Vergleichswerte sowie Ergebnisse weiterer auf den Betrieb zugeschnittener<br />

Erhebungen <strong>und</strong> Untersuchungen, wie Mitarbeiterbefragungen <strong>und</strong> Arbeitsplatzbeobachtungen.<br />

Informationen zu Abteilungsstrukturen, Führungsmodellen,<br />

Lohn- <strong>und</strong> Gehaltsgefüge, Schichtzyklen, Ansätzen der Organisationsentwicklung etc.<br />

können in die Berichte aufgenommen werden. Allerdings verursachen qualifizierte <strong>und</strong><br />

über die Auswertung von AU-Daten durch Krankenkassen hinausgehende Berichte auf<br />

Seiten des Unternehmens z. T. einen erheblichen Aufwand, so dass sie eher in Unternehmen<br />

mit einer zum Ges<strong>und</strong>heitsmanagement motivierten Führung erstellt werden<br />

(Müller, H. 2002). Da betriebliche Berichte vertrauliche Informationen enthalten, werden<br />

sie in der Regel nicht veröffentlicht.<br />

Branchen- <strong>und</strong> berufstypische Problemlagen<br />

311. Unterschiede <strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitsstatus von Erwerbstätigen lassen sich derzeit vor allem<br />

auf der Basis von AU-Tagen ermitteln. Umfang <strong>und</strong> Struktur der Arbeitsunfähig-<br />

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