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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Subventionierung von Produkten <strong>und</strong> Produktionsweisen?<br />

395. Subventionen in der Agrarwirtschaft, die zur Überproduktion von Nahrungsmitteln<br />

in Europa Anlass bieten, können - abgesehen von handels- <strong>und</strong> entwicklungspolitischen<br />

Gesichtspunkten bzw. der Diskr<strong>im</strong>inierung von Entwicklungsländern - auch aus<br />

der Perspektive von Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention in Zweifel gezogen werden.<br />

In besonderem Maße gilt dies für eine Subventionierung des Tabakanbaus. Dagegen<br />

lässt sich eine Subventionierung best<strong>im</strong>mter Produktionsweisen, z. B. des ökologischen<br />

Landbaus, ggf. auch präventionspolitisch begründen, falls Belege für positive ges<strong>und</strong>heitsbezogene<br />

Effekte dieser Produktionsweisen vorliegen <strong>und</strong> Subventionen niedrigere<br />

Preise, die das individuelle Konsumverhalten beeinflussen, ermöglichen. 95<br />

Prävention durch Ges<strong>und</strong>heitssport<br />

396. Public Health-Interventionen, die allein an der Ernährung ansetzen, lassen mit<br />

dem <strong>im</strong> Rahmen zeitgenössischer Lebensstile verringerten Energiebedarf eine entscheidende<br />

Ursache für Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas außer Betracht. Ein weiterer Ansatzpunkt<br />

für die Prävention von Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas ist deshalb die Förderung attraktiver<br />

alters- <strong>und</strong> zielgruppenspezifischer Sport- <strong>und</strong> Bewegungsangebote einschließlich<br />

des Sports für behinderte Menschen. Die finanzielle Gr<strong>und</strong>lage für den Breitensport<br />

wird <strong>im</strong> Wesentlichen durch privat zu tragende Vereinsbeiträge, Kursgebühren <strong>und</strong><br />

staatliche Mittel, z. B. Zuschüsse für Investitionen in Sportstätten gelegt. Staatliche Mittel<br />

können dabei die privat zu tragenden Kosten von Aktivitäten <strong>im</strong> Breitensport verringern.<br />

Zur Förderung des Ges<strong>und</strong>heitssports werden voraussichtlich qualitätsgesicherte<br />

Bonus-Programme der GKV beitragen (vgl. Sportausschuss des Deutschen B<strong>und</strong>estages<br />

2004). Angebote <strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitssport, die mit dem <strong>Qualität</strong>ssiegel der Initiative ‚Sport<br />

pro Ges<strong>und</strong>heit’ des Deutschen Sportb<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esärztekammer ausgezeichnet<br />

wurden, können nach § 20 SGB V gefördert <strong>und</strong> auch in Bonus-Programme der gesetzlichen<br />

Krankenkassen nach § 65a SGB V aufgenommen werden (www.sportproges<strong>und</strong>heit.de).<br />

95 Gefördert wird auch die Entwicklung (u. a. gentechnisch) modifizierter Lebensmittel (nutritional<br />

genomics, Nutrigenomik). So stehen der Region Berlin-Brandenburg bis 2006 ca. 18 Mio. € aus<br />

dem Rahmenprogramm Biotechnologie des BMBF zur Verfügung, um Projekte in der Pflanzenbiotechnologie,<br />

Genom- <strong>und</strong> Ernährungsforschung zu finanzieren. Ziel ist die Erforschung <strong>und</strong><br />

Prävention ernährungsabhängiger Krankheiten (Verein zur Förderung der Nutrigenomik 2000).<br />

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