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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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4.4 Ges<strong>und</strong>heitskommunikation, soziales Marketing <strong>und</strong><br />

Präventionskampagnen<br />

4.4.1 Ges<strong>und</strong>heitskommunikation<br />

4.4.1.1 Ziele <strong>und</strong> Formen der Ges<strong>und</strong>heitskommunikation<br />

242. Die Ges<strong>und</strong>heitskommunikation kann die Verfügbarkeit von sowie die Nachfrage<br />

nach ges<strong>und</strong>heitsrelevanter Information <strong>und</strong> die individuelle Motivation bzw. die Bildung<br />

von Verhaltensintentionen prinzipiell beeinflussen. Die Aufnahme von Informationen,<br />

ihr Verständnis <strong>und</strong> die Umsetzung von Intentionen werden aber durch fördernde<br />

oder hemmende Rahmenbedingungen des Verhaltens, u. a. durch individuelle Ressourcen<br />

<strong>und</strong> durch die jeweiligen Kontextbedingungen, geprägt.<br />

243. Ges<strong>und</strong>heitskommunikation kann mittels linearer Kommunikationsmodelle, in denen<br />

ein Sender eine best<strong>im</strong>mte Botschaft an einen Empfänger übermittelt, oder mittels<br />

konvergenter Modelle mit interaktivem Charakter beschrieben werden (Hurrelmann, K.<br />

u. Leppin, A. 2001). Darüber hinaus wird zwischen direkter, personaler Kommunikation<br />

wie z. B. in der Patient-Arzt-Interaktion, Massenkommunikation von Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Krankheitsinformationen <strong>und</strong> interaktiver Kommunikation mit Hilfe von Ges<strong>und</strong>heitstelematik<br />

<strong>und</strong> E-Health unterschieden. Die Interaktion zwischen Patient <strong>und</strong> Arzt bietet<br />

eine Möglichkeit, statistisch-epidemiologische Risikoinformationen in einer auf Individuen<br />

zugeschnittenen Form zu kommunizieren. Das Potenzial einer pr<strong>im</strong>ärmedizinisch<br />

bzw. hausärztlich orientierten Versorgung besteht u. a. darin, in Kenntnis der Lebensumstände<br />

<strong>und</strong> Verhaltensweisen des Patienten bzw. Klienten gezielt Hinweise <strong>und</strong><br />

Hilfestellungen aus einer präventiven Perspektive vermitteln zu können. Direkte Ges<strong>und</strong>heitskommunikation<br />

findet auch in Form von Informations- <strong>und</strong> Edukationsangeboten<br />

durch Beratungsstellen, Apotheken, Einrichtungen der Krankenkassen <strong>und</strong><br />

Verbraucherverbände statt.<br />

244. Die direkte Arzt-Patient-Kommunikation war in der Vergangenheit eine Hauptachse<br />

der Ges<strong>und</strong>heitskommunikation, deckt aber inzwischen nur noch einen Ausschnitt<br />

der gesamten ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Kommunikation ab. Dagegen haben andere Beratungsangebote<br />

<strong>und</strong> massenmediale Vermittlungsformen einen größeren Anteil am ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />

Informationsangebot gewonnen (Hurrelmann, K. u. Leppin, A.<br />

2001; Gutachten 2003, Band I, Ziffer 274ff.).<br />

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