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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Wohnbevölkerung‘, d. h. auf die in Privathaushalten lebenden Personen mit deutscher<br />

Nationalität. Diese Einschränkung, die auch auf die DHP-Studie zutrifft, wird zumeist<br />

nur als Randbemerkung erwähnt, ist aber von Bedeutung. Auch <strong>und</strong> gerade bei dem<br />

Thema der ‚ges<strong>und</strong>heitlichen Ungleichheit‘ wäre es sinnvoll, Ausländer <strong>und</strong> besonders<br />

belastete Gruppen wie z. B. Obdachlose einzubeziehen.<br />

3.3.7 Allergien<br />

132. Aus Deutschland liegen relativ viele empirische Studien über sozioökonomische<br />

Unterschiede bei Allergien vor (vgl. Heinrich, J. et al. 1998a). Unabhängig von methodischen<br />

Unterschieden weisen viele Studien übereinst<strong>im</strong>mend darauf hin, dass Allergien<br />

in der oberen sozialen Schicht überproportional häufig auftreten.<br />

Dieser Zusammenhang zeigt sich unabhängig davon, ob das Vorliegen einer Allergie<br />

mit Hilfe eines Fragebogens oder mit Hilfe einer Untersuchung festgestellt wird. Dies<br />

wird z. B. in einer Studie aus den neuen B<strong>und</strong>esländern deutlich (Heinrich, J. et al.<br />

1998b). Die Frage nach ärztlich bestätigten Diagnosen ergab, dass Allergien in der<br />

obersten Bildungsgruppe am häufigsten diagnostiziert worden sind (Tabelle 20). Die <strong>im</strong><br />

Rahmen der Studie durchgeführten Untersuchungen34 zeigen das gleiche Bild.<br />

Auch bei Erwachsenen ist die Prävalenz in der oberen sozialen Schicht besonders hoch.<br />

Bei einer Auswertung der DHP-Daten zeigte sich wiederum ein ‚Gradient‘, d. h. die<br />

Allergie-Morbidität nahm mit abnehmender sozialer Schicht stufenweise ab (vgl.<br />

Helmert, U. u. Shea, S. 1994). Bei einer vergleichbaren Auswertung wurden Einkommensgruppen<br />

(statt sozialer Schichten) miteinander verglichen. Auch hier war die Prävalenz<br />

in den oberen Einkommensgruppen signifikant höher ist als in der unteren. Bei<br />

Männern wurde eine Erhöhung auf das 1,9fache <strong>und</strong> bei Frauen auf das 1,5fache errechnet<br />

(Helmert, U. et al. 1997).<br />

34 Durchgeführt wurde ein Haut-Prick-Test mit 12 Allergenen.<br />

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