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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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pr<strong>im</strong>är auf die Weiterentwicklung dieses Kontextes (vgl. Tabelle 44). 50 Im Unterschied<br />

dazu sieht der weitere Ansatz des ‚ges<strong>und</strong>heitsfördernden Settings‘ eine Integration von<br />

verhaltens- <strong>und</strong> verhältnispräventiven Elementen <strong>und</strong> den Aspekt der Ressourcen- <strong>und</strong><br />

Kompetenzentwicklung vor. Dabei werden partizipative Elemente <strong>im</strong> Rahmen eines<br />

Prozesses der Organisationsentwicklung eingesetzt, um die besondere Situation, die Interessen,<br />

die Problemwahrnehmung <strong>und</strong> den Kenntnisstand der Angehörigen der Zielgruppe<br />

zu erfassen. Sie zielen darauf ab, einen Bezug zu den aus der Perspektive der<br />

Zielgruppe relevanten Problemen zu gewährleisten <strong>und</strong> auf diese Weise gezielt ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Belastungen zu mindern, Ressourcen zu vermehren <strong>und</strong> letztendlich die Wahrscheinlichkeit<br />

ges<strong>und</strong>heitsdienlicher Verhaltensweisen, Lebens- bzw. Arbeitsstile zu erhöhen.<br />

4.3 Ges<strong>und</strong>heitspsychologische Modelle <strong>und</strong> Best<strong>im</strong>mungsfaktoren des<br />

Ges<strong>und</strong>heitsverhaltens<br />

208. Theorien <strong>und</strong> Modelle zur Erklärung des Ges<strong>und</strong>heitsverhaltens aus der Ges<strong>und</strong>heits-<br />

bzw. Sozialpsychologie haben die Präventionsforschung <strong>und</strong> -praxis in der Vergangenheit<br />

wesentlich beeinflusst (Murphy, S. u. Bennet, P. 2002). Sie enthalten jeweils<br />

eine eng begrenzte Zahl sozial-kognitiver Variablen, bei denen es sich zumeist um verhaltensnahe<br />

Einflussgrößen handelt, die einer Modifikation durch psychologische Interventionen<br />

zugänglich sind. Die Bedeutung nicht spezifizierter Persönlichkeitsfaktoren<br />

sowie kultureller <strong>und</strong> sozioökonomischer Einflüsse wird zwar nicht bestritten, es wird<br />

aber - oft <strong>im</strong>plizit - angenommen, dass sich diese Faktoren auf die in den Modellen spezifizierten<br />

Variablen <strong>und</strong> somit nur indirekt auf Verhaltensweisen auswirken.<br />

Statische Theorien wie das Health Belief Model <strong>und</strong> die Theory of Planned Behaviour<br />

stellen Determinanten der Intentionsbildung dar, erklären den Zusammenhang zwischen<br />

der Intention <strong>und</strong> dem beobachtbaren Verhalten aber nicht vollständig. Dagegen be-<br />

50 Ein Beispiel aus der Tabakprävention ist die Initiative ‚Be smart – don’t start’ in Schulen, die aber<br />

nur zu relativ schwachen <strong>und</strong> vorübergehenden Wirkungen in Gesamtschulen <strong>und</strong> zu noch geringeren<br />

Effekten in Gymnasien führte. Die niedrigste Effektivität wurde in Hauptschulen festgestellt<br />

(Wiborg, G. et al. 2002).<br />

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