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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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− Arbeitsorganisation: Transparenz der Arbeitsabläufe, Arbeitsanreicherung durch Integration<br />

von planenden, ausführenden, steuernden <strong>und</strong> kontrollierenden Tätigkeiten,<br />

Vermeidung störender Arbeitsunterbrechungen, Partizipation in der Arbeitsorganisation.<br />

− Sozialbeziehungen: Offene <strong>und</strong> flache Kommunikationswege zu Vorgesetzten <strong>und</strong><br />

Kollegen, Konfliktlösung, transparente Anreizsysteme (Entlohnung) <strong>und</strong> soziale<br />

Anerkennung.<br />

− Individuelle Anpassung: Qualifizierung für gegenwärtige <strong>und</strong> zukünftige Tätigkeiten,<br />

Einführung in die Arbeitsaufgaben, zielorientierte Maßnahmen des Trainings<br />

<strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heitsförderung.<br />

− Unterstützendes Umfeld: An- <strong>und</strong> Ernstnehmen von Beschwerden; Vereinbarkeit<br />

von Beruf <strong>und</strong> Familie bzw. Privatleben (work-life-balance), ggf. Einrichtung von<br />

Schonarbeitsplätzen.<br />

327. In der häufigen Fokussierung der betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitspolitik auf eine Reduktion<br />

von Fehlzeiten, Arbeitsunfällen <strong>und</strong> Berufskrankheiten wurde nicht <strong>im</strong>mer ausreichend<br />

gewürdigt, dass ‚weiche‘ Faktoren wie die Unternehmenskultur, die <strong>Qualität</strong><br />

sozialer Beziehungen, Vertrauen <strong>und</strong> Selbstvertrauen <strong>und</strong> die Identifikation der Belegschaft<br />

mit dem Unternehmen dessen Produktivität, langfristig aber auch den Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

der Beschäftigten beeinflussen (vgl. Bertelsmann Stiftung <strong>und</strong> Hans-<br />

Böckler-Stiftung 2004). 72 Die Unternehmenskultur, die Personalpolitik <strong>und</strong> die betriebliche<br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik müssen so gestaltet werden, dass die personalen <strong>und</strong> sozialen<br />

Ressourcen des Unternehmens bzw. das ‚Humankapital‘ der Beschäftigten (Bildung,<br />

Ges<strong>und</strong>heit) <strong>und</strong> das ‚Sozialkapital‘ der Organisation erhalten bzw. vermehrt werden<br />

(Abbildung 6).<br />

72 In der externen Unternehmensbewertung durch Analysten <strong>und</strong> potenzielle Kapitalgeber spielten<br />

das Human- <strong>und</strong> Sozialkapital - <strong>im</strong> Gegensatz zu den vor allem für die industrielle Produktion relevanten<br />

physischen Produktionsmitteln (Technik, Anlagen, Rohstoffe) <strong>und</strong> der finanziellen Ausstattung<br />

- lange Zeit keine bedeutende Rolle. Derartige ‚intangible‘ Werte sind zwar z. T. messbar,<br />

doch kaum aggregierbar. Sie werden jedoch in neueren Managementansätzen wie der balanced<br />

scorecard <strong>und</strong> in Kennzahlentableaus zunehmend berücksichtigt, da ihnen für eine Vorhersage der<br />

Unternehmensentwicklung oft eine höhere Bedeutung zukommt als vielen herkömmlichen Kennzahlen<br />

(Bertelsmann Stiftung <strong>und</strong> Hans-Böckler-Stiftung 2004).<br />

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