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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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302. Diese Aufgabe stellt sich insbesondere angesichts des Strukturwandels in Richtung<br />

einer ‚Wissens- <strong>und</strong> Dienstleistungsgesellschaft’, in der der Unternehmenserfolg<br />

von der Kompetenz, Motivation <strong>und</strong> vom Verhalten der Beschäftigten <strong>im</strong> Umgang mit<br />

Technik, Menschen <strong>und</strong> Informationen abhängt. Neuere Untersuchungen deuten darauf<br />

hin, dass vom traditionellen Arbeitsschutz wenig beachtete Belastungsfaktoren wie hoher<br />

Zeitdruck, Zunahme der zu leistenden Arbeitsmenge <strong>und</strong> wachsende Verantwortung<br />

an Bedeutung gewinnen (Badura, B. u. Hehlmann, T. 2003; Lenhardt, U. 2003). Eine<br />

zunehmende Konkurrenz in einer ‚globalen Informations- <strong>und</strong> Dienstleistungsökonomie‘<br />

wird sich zwar branchenspezifisch unterschiedlich auswirken, vielfach aber auch<br />

zu einer Erhöhung der ges<strong>und</strong>heitlichen Belastung führen.<br />

303. Im Kontext des gegenwärtigen Strukturwandels ist eine Flexibilisierung von Arbeitsformen<br />

zu beobachten. Projektarbeit in flachen Hierarchien, Gruppenarbeit als eine<br />

Form selbstregulierter Kooperation, flexible Arbeitszeitreg<strong>im</strong>e <strong>und</strong> ergebnisorientierte<br />

Entlohnungssysteme werden häufiger eingesetzt. Diese Organisationsformen können<br />

mit vielseitigeren <strong>und</strong> interessanten Aufgaben <strong>und</strong> einer Zunahme der Gestaltungsfreiheit<br />

verb<strong>und</strong>en sein (job enrichment). Daneben n<strong>im</strong>mt aber auch die Zahl befristet oder<br />

selbständig Beschäftiger zu (‚neue Selbständigkeit‘). Derartige mit hoher beruflicher<br />

Unsicherheit verb<strong>und</strong>ene ‚flexible‘ Arbeitsformen können die psychische Belastung erhöhen,<br />

protektive Ressourcen dagegen vermindern (Lenhardt, U. 2003). Es ist anzunehmen,<br />

dass die ges<strong>und</strong>heitlichen Folgen der ‚Flexibilisierung der Arbeitswelt‘ vor allem<br />

in Abhängigkeit von der Branche, den Charakteristika des jeweiligen Betriebs <strong>und</strong> der<br />

sozialen Kontexte, der berufsbezogenen Ausbildung <strong>und</strong> Erfahrung <strong>und</strong> letztlich der<br />

personalen, sozialen <strong>und</strong> materiellen Ressourcen bzw. dem sozioökonomischen Status<br />

der Betroffenen beträchtlich variieren.<br />

Kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

304. Aktivitäten von Krankenkassen in der betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitspolitik konzentrierten<br />

sich lange Zeit auf größere Betriebe. In Abhängigkeit von der Kassenart sind<br />

hinsichtlich der Betriebsgröße aber verschiedene Schwerpunkte zu erwarten. Betriebskrankenkassen<br />

(BKKen) wurden zumeist von größeren Unternehmen gegründet. Mitglieder<br />

der AOKen gehören dagegen auch kleinen <strong>und</strong> mittleren Betrieben an. Innungskrankenkassen<br />

(IKKen) sind vor allem <strong>im</strong> kleinbetrieblich-handwerklichen Bereich verankert<br />

(Lenhardt, U. 2003). Im Zuge der durch Wahlfreiheit der Versicherten <strong>und</strong> Wett-<br />

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