11.12.2012 Aufrufe

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

NCEs auf den Markt gebracht, in den späten neunziger Jahren nur vier. Auch diese<br />

Zahlen belegen ein relativ schlechteres Abschneiden der deutschen Pharmabranche<br />

gegenüber dem europäischen Ausland.<br />

Eine Betrachtung der Anteile des Umsatzes, der von diesen 50 umsatzstärksten NCEs<br />

generiert wurde, macht deutlich, dass die europäische Pharmaindustrie gegenüber der<br />

US-amerikanischen Industrie verloren hat, <strong>und</strong> dass innerhalb Europas Deutschland<br />

sehr starke Einbußen bei den Umsatzanteilen hinnehmen musste. Im Zeitraum 1985–<br />

1989 erzielten US-amerikanische Unternehmen einen Umsatzanteil von 41,49 %, die<br />

Pharmabranche des EU-15 Raumes dagegen 18,28 % (Deutschland: 11,75 %). Von<br />

1995 bis 1999 lag der US-amerikanische Anteil bei 69,12 %, der europäische jedoch<br />

wiederum bei 18,54 % (Deutschland: 3,33 %). Zudem ist das Produktportfolio europäischer<br />

Firmen tendenziell älter als das von US-amerikanischen Unternehmen, was auf<br />

Unterschiede in der Forschungstätigkeit der vergangenen Jahre hinweist (vgl.<br />

Gambardella, A. et al. 2000).<br />

781. In Deutschland gibt es ca. 500 Hersteller von Arzne<strong>im</strong>itteln. Dazu kommen noch<br />

etwa 300 Biotechnologie-Unternehmen, die sich vornehmlich der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

von Arzne<strong>im</strong>itteln widmen <strong>und</strong> teilweise schon über marktfähige pharmazeutische<br />

Produkte verfügen (vgl. BPI 2004). Die deutsche pharmazeutische Industrie weist<br />

insofern eine überwiegend mittelständische Branchenstruktur auf, als r<strong>und</strong> 90 % der<br />

Betriebe weniger als 500 Mitarbeiter beschäftigen. Die Unternehmen mit mehr als 1.000<br />

Beschäftigten machen zwar nur 8 % der Betriebe aus, erwirtschaften aber 67 % des gesamten<br />

Produktionswertes (vgl. VFA 2004b). Im Außenhandel mit pharmazeutischen<br />

Erzeugnissen standen <strong>im</strong> Jahre 2003 Exporte in Höhe von 21,16 Mrd. € Importe <strong>im</strong><br />

Wert von 18,42 Mrd. € gegenüber, d. h. es entstand ein Überschuss von gut 3,7 Mrd. €.<br />

Während in den Jahren 1998 bis 2001 der Überschuss der Exporte über die Importe<br />

zwischen 4,8 Mrd. € <strong>und</strong> 8,4 Mrd. € lag, folgte 2002 ein Defizit von gut 0,4 Mrd. € (vgl.<br />

BPI 2004).<br />

Der Forschungsstandort Deutschland war <strong>im</strong> Bereich der pharmazeutischen Industrie in<br />

den letzten Jahren von sinkender Beschäftigung geprägt. Während 1992 noch 136.039<br />

Beschäftigte in der pharmazeutischen Industrie tätig waren, belief sich diese Zahl (nach<br />

einem Tiefpunkt von 113.029 in 1999) <strong>im</strong> Jahr 2003 auf 118.720 (vgl. BPI 2004).<br />

782. Der gesamte europäische Markt hinkt den Entwicklungen <strong>im</strong> nordamerikanischen<br />

Forschungssektor hinterher. Die forschende Arzne<strong>im</strong>ittelindustrie in den USA brachte<br />

eine neue Struktur hervor, die stark von kleinen Biotechnologie-Firmen geprägt ist, die<br />

585

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!