11.12.2012 Aufrufe

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

− Investition in Ges<strong>und</strong>heit als einen aufgr<strong>und</strong> demographischer Trends zunehmend<br />

wichtigen Bestandteil des ‚Humankapitals‘ bzw.<br />

− Vermeidung, Verringerung <strong>und</strong>/oder zeitliche Verschiebung ‚indirekter‘ Krankheitskosten<br />

(gesamtgesellschaftliche Produktions- <strong>und</strong> Wohlfahrtsverluste); Erhalt<br />

bzw. Erhöhung des ‚Produktionspotenzials’, wobei ‚Produktion‘ in einem weiten<br />

Sinne jede Form des sozialen Engagements <strong>und</strong> der aktiven sozialen Teilhabe einschließt.<br />

420. Die Verhältnisprävention zielt auf die Lebens-, Arbeits- <strong>und</strong> Umweltbedingungen<br />

als Rahmenbedingungen der Ges<strong>und</strong>heitserhaltung <strong>und</strong> Krankheitsentstehung. Dabei<br />

veränderten sich <strong>im</strong> Zeitablauf mit den Lebensverhältnissen <strong>und</strong> dem Morbiditäts- <strong>und</strong><br />

Mortalitätsgeschehen auch die Schwerpunkte der Prävention. Im ausgehenden 19. bis in<br />

das 20. Jahrh<strong>und</strong>ert hinein standen die Kontrolle von Infektionskrankheiten <strong>und</strong> in diesem<br />

Zusammenhang u. a. die Wohn- <strong>und</strong> Ernährungsverhältnisse sowie die öffentliche<br />

Hygiene <strong>im</strong> Mittelpunkt von pr<strong>im</strong>ärpräventiven Interventionen. Mit der Wahrnehmung<br />

von potenziell ges<strong>und</strong>heitsschädlichen Umweltbelastungen gewannen <strong>im</strong> Verlauf des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts umweltpolitische Aspekte an Bedeutung. Andere relevante Politikfelder<br />

sind der Verbraucherschutz <strong>und</strong> die Agrarwirtschaft. Zur Verhältnisprävention sind<br />

zahlreiche Maßnahmen des ‚Ges<strong>und</strong>heitsschutzes‘ zu rechnen, u. a. in den Bereichen:<br />

− ges<strong>und</strong>heitlicher Verbraucherschutz (Trinkwasserschutz; Sicherheit von Produkten,<br />

u. a. von Lebens- <strong>und</strong> Arzne<strong>im</strong>itteln),<br />

− Infektionsschutz, z. B. Meldepflicht für Infektionskrankheiten,<br />

− umweltbezogener Ges<strong>und</strong>heitsschutz (Immissionsschutz, Strahlenschutz, Anlagensicherheit),<br />

− Arbeitsschutz in Betrieben,<br />

− Verkehrssicherheit,<br />

− Sicherheitspolitik (Prävention von ‚Bioterrorismus‘).<br />

Bei den Regelungen mit präventivem Gehalt <strong>im</strong> deutschen Verwaltungsrecht überwiegt<br />

der Anteil der Verhältnisprävention. Die Verhältnisprävention ist daher <strong>im</strong> Prinzip eine<br />

etablierte Interventionsform. Viele Regelungen, Interventionen <strong>und</strong> Initiativen mit Bedeutung<br />

für die Pr<strong>im</strong>ärprävention bewegen sich allerdings außerhalb des traditionellen<br />

328

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!