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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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ar. Diese Fehlanreize komplett zu el<strong>im</strong>inieren ist nicht möglich, daher liegt die Verantwortung<br />

für sinnvolles Verschreiben letztlich be<strong>im</strong> behandelnden Arzt.<br />

824. Eine Positivliste ist <strong>im</strong>mer dann für eine erhöhte Transparenz auf dem Arzne<strong>im</strong>ittelmarkt<br />

notwendig, wenn die Zulassungsbedingungen keine Gewähr dafür bieten, dass<br />

nur Arzne<strong>im</strong>ittel mit therapeutischer Relevanz in den GKV-Markt gelangen. Der Sachverständigenrat<br />

hat sich in seinem Gutachten 2000/2001 für Festbeträge als eine Form<br />

der Begrenzung der Erstattung von neu zugelassenen Arzne<strong>im</strong>itteln <strong>und</strong> hier insbesondere<br />

von Analogpräparaten auf der Gr<strong>und</strong>lage pharmakoökonomischer Kosten-Effektivitäts-Studien<br />

ausgesprochen. Das Etablieren einer so genannten ,vierten Hürde’, die für<br />

die Erstattungsfähigkeit neuer Medikamente den Nachweis eines günstigen Nutzen-<br />

Kosten-Verhältnisses verlangt, könnte die Wirkung einer generellen Positivliste auf<br />

Dauer ersetzen, wenn auch bereits <strong>im</strong> Markt befindliche Arzne<strong>im</strong>ittel dieser Prüfung<br />

unterzogen werden.<br />

Eine Positivliste kann beispielsweise in Krankenhäusern oder best<strong>im</strong>mten Versorgungsformen<br />

das Spektrum der erstattungsfähigen Arzne<strong>im</strong>ittel reduzieren. Als Wettbewerbsparameter<br />

einzelner Kassen insbesondere <strong>im</strong> Rahmen strukturierter Behandlungsprogramme<br />

oder anderer Ansätze integrierter Versorgung erscheinen solche Listen daher<br />

als geeignetes Instrument, das beispielsweise bei Managed Care-Programmen in den<br />

USA seit längerem eingesetzt wird.<br />

7.6.5 Integrierte Versorgung<br />

825. In den USA wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Studien erstellt, die den<br />

Einfluss von ‚Managed Care‘ auf das Verordnungsverhalten untersuchten. 191 Lyles, A.<br />

<strong>und</strong> Palumbo, F.B. (1999) zeigen auf, dass ‚health maintenance organizations‘ (HMOs)<br />

eine Vielzahl von Instrumentarien nutzen, um den Verbrauch <strong>und</strong> die Ausgaben für<br />

Arzne<strong>im</strong>ittel zu steuern. Dazu gehören die Substitution von Originalpräparaten durch<br />

Generika oder therapeutisch äquivalente Medikamente, Vorgaben bezüglich präferierter<br />

oder erstattungsfähiger Medikamente (‚formularies‘ bzw. Positivlisten), Zuzahlungen,<br />

Herstellerrabatte <strong>und</strong> anderes. Im Rahmen von ‚Managed Care‘ werden daher viele der<br />

bereits erwähnten Strategien zusammengeführt. ‚Formularies‘ werden von über 90 %<br />

191 Die Aussagekraft von empirischen Studien <strong>im</strong> Bereich der ‚Managed Care‘ ist allerdings aufgr<strong>und</strong><br />

der Heterogenität der Organisationsformen häufig beschränkt.<br />

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