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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Daher ist es nötig, dass die Ärzte die notwendigen Kompetenzen in der Kommunikation<br />

mit dem Patienten erwerben, adäquate Anreize für den zweifelsohne aufwändigeren<br />

Umgang mit Patienten gesetzt werden <strong>und</strong> ‚shared decision making‘ zum Bestandteil<br />

einer systematischen Betrachtung von Praxisqualität gemacht wird.<br />

Elektronische Unterstützungssysteme<br />

875. Angesichts der Fülle zu beachtender pharmakologischer Daten der fast 2500 zugelassenen<br />

aktiven Wirkstoffe <strong>und</strong> mehr als 6500 beschriebenen Arzne<strong>im</strong>ittelinteraktionen<br />

ist eine elektronische Unterstützung des Arztes zum Verordnungszeitpunkt wünschenswert.<br />

In den USA konnten entscheidungsunterstützende EDV-Systeme die Häufigkeit<br />

von Verordnungsfehlern um bis zu 80 % reduzieren. In Deutschland steht die Entwicklung<br />

solcher Systeme erst am Anfang. So wird derzeit in Saarbrücken mit der Unterstützung<br />

der Arzne<strong>im</strong>ittelkommission der deutschen Ärzteschaft, des BMGS <strong>und</strong> des WIdO<br />

ein Programm erprobt, das elektronische Verordnungsfehler prüft <strong>und</strong> Behandler wie<br />

Nachbehandler auf potenzielle Dosierungsfehler wie auch gefährliche Wechselwirkungen<br />

hinweist. Eingeschränkt wird der Nutzen solcher Programme bisher noch durch den<br />

Mangel eines brauchbaren Datennetzwerkes in Deutschland. Zum einen müssen aus der<br />

Fülle der möglichen Interaktionen die für die Verordnungsentscheidungen entscheidenden<br />

herausgefiltert <strong>und</strong> verfügbar gemacht werden. Zum anderen müssen dem Arzt alle<br />

zur Verordnungsentscheidung wichtigen Informationen (elektronisch) zur Verfügung<br />

stehen, vor allem die bei einem Patienten von anderen Kollegen verordneten Präparate<br />

<strong>und</strong> OTC-Medikamente. Einen großen Beitrag zu <strong>Qualität</strong> <strong>und</strong> Sicherheit der Arzne<strong>im</strong>itteltherapie<br />

könnte ab Januar 2006 die elektronische Ges<strong>und</strong>heitskarte leisten. Sie soll<br />

zum einen eine bessere Verfügbarkeit von behandlungsrelevanten Patientendaten gewährleisten<br />

<strong>und</strong> zum anderen die Kommunikation zwischen Leistungserbringern verbessern.<br />

Es liegt allerdings in der Entscheidung des einzelnen Patienten, welche medizinischen<br />

Daten auf der Karte gespeichert bzw. vom Arzt eingesehen werden. Eine Verbesserung<br />

ist daher nur dann möglich, wenn der Patient sich entscheidet, seine gesamte<br />

Medikation auf der Karte dokumentieren zu lassen. Aktuelle <strong>und</strong> frühere Diagnosen,<br />

verordnete Medikamente, Selbstmedikation <strong>und</strong> Arzne<strong>im</strong>ittelunverträglichkeiten muss<br />

die Karte ebenso ausweisen wie Therapieempfehlungen beispielsweise bei Krankenhausentlassung.<br />

Als allgemeine Mindest- oder Notfalldaten sind Angaben zu Alter, Geschlecht,<br />

Körpergewicht, Größe <strong>und</strong> Nierenfunktion sowie Verweise auf Patientenaus-<br />

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