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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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− zu hohe Energiezufuhr aufgr<strong>und</strong> unzweckmäßiger Portionierung <strong>und</strong> Zusammenstellung<br />

der Gerichte,<br />

− überreichlicher Verzehr an Fleisch- <strong>und</strong> Wurstwaren mit hohem Fettgehalt,<br />

− zu wenige Wahlmöglichkeiten (Komponenten), z. B. frische Salate, Obst, Gemüse,<br />

− zu wenige Zwischenmahlzeiten <strong>und</strong> Alternativen zu Süßwaren,<br />

− zu viele zuckerhaltige Speisen (gezuckerter Fruchtquark bzw. -joghurt etc.) <strong>und</strong> Getränke<br />

(gezuckerte Säfte, L<strong>im</strong>onaden, Cola), <strong>und</strong><br />

− unzureichende Berücksichtigung des Ernährungsbedarfs bei Schichtarbeit.<br />

324. Eine qualitativ wertvolle Betriebsverpflegung kann Ernährungsfehler <strong>im</strong> privaten<br />

Bereich partiell kompensieren71 <strong>und</strong> mit ansprechenden Ideen <strong>und</strong> Beispielen zu einer<br />

Veränderung der Ernährungsgewohnheiten motivieren. Veränderungen in den Familien<strong>und</strong><br />

Haushaltsstrukturen wie die Zunahme von Ein-Personen-Haushalten <strong>und</strong> die Berufstätigkeit<br />

beider Ehe- bzw. Lebenspartner erhöhen den Stellenwert betrieblicher Ernährungsangebote.<br />

Verpflegungspausen <strong>und</strong> eine einladend gestaltete Kantine schaffen<br />

darüber hinaus Gelegenheiten der sozialen Interaktion <strong>und</strong> tragen zu einer positiven<br />

Unternehmenskultur bei (BKK B<strong>und</strong>esverband 2005).<br />

4.5.4.3 Systemische Interventionen <strong>im</strong> Setting Betrieb<br />

325. Der Setting-Ansatz umfasst Prozesse der Organisationsentwicklung. Die Organisation<br />

mit ihrer Struktur, ihren Anreizsystemen <strong>und</strong> kommunikativen Prozessen soll unter<br />

Mitwirkung (Partizipation) der Beschäftigten zu einer ‚ges<strong>und</strong>en‘ Organisation weiterentwickelt<br />

werden. Merkmale der Idealtypen ‚ges<strong>und</strong>e‘ bzw. ‚unges<strong>und</strong>e‘ Organisation<br />

dienen einer Einordnung von sozialen Systemen auf einem Kontinuum, dessen<br />

Endpunkte jeweils als ‚ges<strong>und</strong>‘ bzw. ‚unges<strong>und</strong>‘ interpretiert werden (Tabelle 49). Es<br />

ist zu erwarten, dass mit <strong>Qualität</strong>s- <strong>und</strong> Produktivitätsverlusten verb<strong>und</strong>ene ‚Symptome‘<br />

wie hohe Krankenstände, hohe Fluktuation, ‚mobbing‘, ‚burnout‘ <strong>und</strong> ‚innere Kündigung‘<br />

häufiger in ‚unges<strong>und</strong>en‘ Systemen auftreten (Bertelsmann Stiftung <strong>und</strong> Hans-<br />

Böckler-Stiftung 2004).<br />

71 Ein Beispiel ist die Verwendung von jodiertem Salz in Betriebskantinen.<br />

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