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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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der Preissetzung erheblich mehr Spielraum als eine Preisfixierung oder Renditeregulierung<br />

für einzelne Produkte.<br />

Nachgefragt werden die Produkte der Pharmaindustrie von Patienten, Ärzten <strong>und</strong> Krankenhäusern<br />

sowie von Großhandel <strong>und</strong> Apotheken. Letztere sind insbesondere von Regulierungsmaßnahmen<br />

bezüglich Parallel<strong>im</strong>porten <strong>und</strong> Substitution durch Generika <strong>und</strong><br />

ebenso wie die Zulieferer von der Regulierung der Abgabepreise betroffen. Patienten<br />

sind von Regelungen zur Erstattungsfähigkeit <strong>und</strong> von Zuzahlungsregelungen betroffen.<br />

Der Fokus der folgenden Überlegungen richtet sich auf die regulativen Maßnahmen, die<br />

auf das Verordnungsverhalten von (niedergelassenen) Ärzten abzielen.<br />

805. Da der Arzt die Kosten eines Arzne<strong>im</strong>ittels <strong>und</strong> die ges<strong>und</strong>heitlichen Auswirkungen<br />

seiner Verordnung nicht selbst trägt, internalisiert er diese Wirkungen auf den Patienten<br />

bzw. auf die Versichertengemeinschaft zunächst nur <strong>im</strong> Rahmen seines persönlichen<br />

Wissens <strong>und</strong> Interesses an einer guten Behandlung. Darüber hinaus steht der Arzt<br />

je nach ökonomisch-strukturellem Umfeld möglicherweise in einem Wettbewerb um<br />

Patienten <strong>und</strong> versucht, diese durch sein Verordnungsverhalten an sich zu binden. Regulative<br />

Maßnahmen versuchen daher zum einen, über finanzielle Anreize das<br />

Kostenbewusstsein des Arztes zu schärfen, <strong>und</strong> zum anderen, die Verordnungsqualität<br />

zu steigern. Mögliche Maßnahmen sind insbesondere<br />

− Leitlinien für die Behandlung,<br />

− Positiv- oder Negativlisten,<br />

− Feed-back über das Verordnungsverhalten bzw. Steuerung desselben z. B. über<br />

Pharmakotherapiezirkel oder <strong>im</strong> Rahmen von integrierter Versorgung,<br />

− Anreize zur Verschreibung von Generika (z. B. Aut-idem-Regelung),<br />

− Arzne<strong>im</strong>ittelbudgets als sektorale Budgets oder Praxisbudgets sowie<br />

− Kopfpauschalen für Arzne<strong>im</strong>ittel.<br />

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