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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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− Umwelt <strong>und</strong> Ökosysteme, z. B. Müllentsorgung (Matthews, I. 2004) <strong>und</strong> Schädlingsbekämpfung<br />

(Campbell, D.M. 2004),<br />

− Verkehrsplanung, z. B. Planung von Flughäfen (Staatsen, B. et al. 2004) sowie<br />

− Prävention von Straftaten u. a. in ‚sozialen Brennpunkten‘ (Hirschfield, A. 2004).<br />

HIA-Projekte wurden darüber hinaus zu diversen weiteren Themen durchgeführt. 81 In<br />

Deutschland wurden seit den 1980er Jahren Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt.<br />

Der Aspekt der menschlichen Ges<strong>und</strong>heit wurde dabei allerdings nicht <strong>im</strong>mer<br />

ausreichend gewichtet (Fehr, R. et al. 2004).<br />

356. Angesichts der Bedeutung der ‚<strong>im</strong>pliziten Ges<strong>und</strong>heitspolitik‘ stellt sich die Frage,<br />

ob eine obligatorische Prüfung möglicher Ges<strong>und</strong>heitsfolgen <strong>im</strong> Rahmen von politischen<br />

Entscheidungsprozessen, ggf. auch <strong>im</strong> Rahmen von Gesetzgebungsinitativen, aus<br />

präventiver Sicht zielführend wäre (vgl. Kemm, J. u. Parry, J. 2004b). Für die Prüfung<br />

ges<strong>und</strong>heitsrelevanter Effekte von Gesetzgebungsinitiativen spricht das Ziel der healthy<br />

public policy bzw. die Verankerung des Ziels des Ges<strong>und</strong>heitsgewinns <strong>und</strong> der Verringerung<br />

von Krankheitsrisiken in allen Lebensbereichen <strong>und</strong> Politikfeldern. Dagegen<br />

sprechen allerdings die hohe Zahl möglicher Einflussfaktoren auf den Ges<strong>und</strong>heitsstatus<br />

von Individuen <strong>und</strong> Bevölkerungsgruppen <strong>und</strong> die nach wie vor bestehenden Wissenslücken<br />

über Kausalbeziehungen <strong>und</strong> Wirkungszusammenhänge (Petticrew, M. et al.<br />

2004).<br />

357. Probleme bereitet vor allem die Abschätzung sozialer <strong>und</strong> ökonomischer Einflussfaktoren,<br />

z. B. der Einkommensverteilung, auf die Verteilung von Ges<strong>und</strong>heitschancen<br />

(vgl. z. B. Mackenbach, J.P. et al. 2004). Soweit die sozioökonomische Entwicklung<br />

einen Einfluss auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand von Individuen <strong>und</strong> Populationen ausübt,<br />

können <strong>im</strong> Prinzip alle Handlungsfelder der Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik Relevanz<br />

erlangen. Dazu gehören neben der Sozialpolitik <strong>im</strong> engeren Sinne z. B. die Handlungsfelder<br />

Wachstums-, Struktur- <strong>und</strong> Arbeitsmarktpolitik sowie Außenhandels- <strong>und</strong> Währungspolitik.<br />

Das makroökonomische Ziel eines möglichst hohen Beschäftigungsstandes<br />

bzw. der Vollbeschäftigung muss, aufgr<strong>und</strong> des Zusammenhangs zwischen Arbeitslosigkeit<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitlicher Beeinträchtigung (Robert Koch-Institut 2003a), auch<br />

aus der Perspektive der Ges<strong>und</strong>heitspolitik als sinnvolles <strong>und</strong> wichtiges Anliegen unter-<br />

81 Zahlreiche Beispiele für HIA-Projekte finden sich auf den entsprechenden Seiten der WHO <strong>im</strong><br />

Internet: http://www.who.int/hia/examples.<br />

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