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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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zufrieden. Ein Drittel ist mit seiner Einstufung nicht einverstanden, wobei der Anteil der<br />

Unzufriedenen in der Pflegestufe I erwartungsgemäß mit 42 % am höchsten ist<br />

(Deutscher B<strong>und</strong>estag 2001). Der überwiegende Anteil an Zufriedenen schließt nicht<br />

aus, dass die häusliche Pflege in verschiedener Hinsicht deutliche Belastungen hervorruft.<br />

Als signifikante Prädiktoren für Unzufriedenheit lassen sich folgende Faktoren<br />

best<strong>im</strong>men:<br />

− Pflege, die als stark belastend empf<strong>und</strong>en wird, insbesondere die Pflege von psychisch<br />

veränderten Pflegebedürftigen <strong>und</strong><br />

− Pflegehaushalte mit bewilligter Stufe I.<br />

Seit längerer Zeit bestehen Bemühungen, die Bewertungen ges<strong>und</strong>heitlicher Dienstleistungen<br />

aus der Sicht der Nutzer zu erforschen (vgl. Gutachten 2003 zu den Möglichkeiten<br />

einer Kompetenzsteigerung der Nutzer durch Beratung <strong>und</strong> Information).<br />

Meist geben ältere Menschen eine höhere Zufriedenheit mit Ges<strong>und</strong>heitsdienstleistungen<br />

als Angehörige jüngerer Altersgruppen an. Zudem hängen Zufriedenheitsaussagen<br />

<strong>und</strong> Bildungsgrad eng zusammen – je höher der Bildungsgrad, desto häufiger wird Unzufriedenheit<br />

geäußert (Aust, B. 1994; Owens, D.J. u. Batchelor, C. 1996). Der Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

des Befragten ist ein ebenso wichtiger Parameter. Die Zufriedenheit korreliert<br />

mit der wahrgenommenen Verbesserung des Ges<strong>und</strong>heitszustands, d.h. je kränker<br />

sich ein Mensch wahrn<strong>im</strong>mt, desto häufiger gibt er an, mit der Versorgung unzufrieden<br />

zu sein (Aust, B. 1994). In den meisten Fällen verdeutlichen Befragungen nicht die Unterschiede<br />

der Einrichtung, sondern die Unterschiede in der Bewohnerstruktur<br />

(Schönberg, F. u. Schnabel, E. 2002). Generell werden Unzufriedenheit <strong>und</strong> Kritik von<br />

Pflegebedürftigen häufig verschwiegen bzw. erst nach intensiver Nachfrage vorgebracht.<br />

Die Beziehung zu den Pflegekräften scheint eine wichtige Rolle bei der Bewertung<br />

zu spielen. Wird Kritik geäußert, bezieht sie sich in erster Linie auf die Rahmenbedingungen<br />

des Leistungsgeschehens, selten aber auf die Pflegekräfte <strong>und</strong> deren Handeln.<br />

Bei Pflegehe<strong>im</strong>bewohnern, die zu den Themen Wohnen, Umgang, Hauswirtschaft,<br />

sozialer Dienst, He<strong>im</strong>leitung <strong>und</strong> Schnittstellen der Versorgung befragt wurden, ließen<br />

sich Ausgangspunkte für Verbesserungsmaßnahmen in erster Linie durch Minderheitenantworten<br />

gewinnen. Die Mehrheit der Antworten sind von einem so hohen Grad an Zufriedenheit,<br />

dass sie nicht als Gr<strong>und</strong>lage dienen können (Schönberg, F. u. Schnabel, E.<br />

2002).<br />

Theoretisch müsste die Zufriedenheit der Bewohner mit der Pflegequalität positiv korrelieren.<br />

Unter dieser Annahme könnten Lebensqualität <strong>und</strong> Zufriedenheit als Indikator<br />

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