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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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zu starke Blutdrucksenkung als nachteilig erwiesen. Mit Thrombozytenaggregationshemmern<br />

<strong>und</strong> -funktionshemmern sowie weitergehender Antikoagulation kann das Embolierisiko<br />

gesenkt werden. Zur Prävention weiterer Durchblutungsstörungen kann so<br />

eventuell eine Stabilisierung der kognitiven Defizite erreicht werden. Die Studienlage<br />

stützt jedoch eher Vermutungen als Empfehlungen (Mielke, R. u. Heiss, W.D. 2003).<br />

Mögliche Effekte auf die Progredienz der demenziellen Erkrankung sind zu untersuchen.<br />

Generell steht bisher in der medikamentösen Behandlung von demenziellen Erkrankungen<br />

weniger die Bekämpfung der Krankheitsursachen als vielmehr die Verringerung der<br />

oft sehr problematischen Symptome <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Nichtmedikamentöse Therapie<br />

622. Die nichtmedikamentöse Therapie verfolgt verschiedene Ziele. Die kognitive<br />

Aktivierung, das Gedächtnistraining <strong>und</strong> die Realitätsorientierung sollen dem Patienten<br />

helfen, seine Alltagskompetenz möglichst lange zu erhalten. Die Erinnerungstherapie<br />

<strong>und</strong> die Selbsterhaltungstherapie wenden sich an das Selbstwertgefühl des Patienten <strong>und</strong><br />

versuchen, ihn in seiner Identität zu stärken (Romero, B. u. Eder, G. 1992). Die nichtmedikamentösen<br />

Therapieansätze umfassen also nicht nur die Behandlung der Erkrankung<br />

<strong>im</strong> engeren Sinne, sondern dienen auch der Anpassung an die nachlassende Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> ihre Konsequenzen. Es gibt Maßnahmen, bei denen neben dem Patienten<br />

die Angehörigen bzw. Pflegenden an den therapeutischen Maßnahmen teilnehmen,<br />

u. a. um die Umgangsregeln neu zu best<strong>im</strong>men. Auch Logopädie <strong>und</strong> Physiotherapie<br />

sollten je nach Stadium der Erkrankung in Erwägung gezogen werden. In der logopädischen<br />

Therapie wird versucht, die beeinträchtigten oder verlorengegangenen<br />

Funktionen des Schluckaktes zu verbessern oder wiederherzustellen. Die Physiotherapie<br />

soll inaktiven Patienten die Freude an Bewegung vermitteln <strong>und</strong> so die Mobilität bestmöglich<br />

erhalten. Bei der Anwendung dieser therapeutischen Maßnahmen kann die<br />

Konfrontation mit den eigenen Defiziten Frustrationen <strong>und</strong> Depressionen hervorrufen.<br />

Eine regelmäßige Anpassung der Therapie an die Leistungsfähigkeit des Dementen ist<br />

unumgänglich.<br />

623. Die nichtmedikamentösen Therapiemaßnahmen wirken sich in erster Linie auf<br />

Verhaltensauffälligkeiten der Behandelten aus <strong>und</strong> sollen so die Aufnahme in ein Pflegehe<strong>im</strong><br />

verzögern. Die Verlangsamung des Fortschreitens <strong>und</strong> die Abmilderung des<br />

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