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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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zu erwartenden Wandel der demographischen Struktur ausgehen, eine deutliche Steigerung<br />

des Beitragssatzes auslösen.<br />

556. Die Veränderung der demographischen Struktur <strong>und</strong> möglicherweise auch die<br />

Verlängerung der Lebenszeit werden die finanziellen Probleme der Pflegeversicherung<br />

künftig noch erheblich verschärfen bzw. ihre Leistungsfähigkeit in Frage stellen. Den<br />

Hochrechnungen folgend wird sich der Anteil der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2030<br />

um über 60 % erhöhen (BMGS 2004). Ein zunehmender Anteil älterer Menschen verursacht<br />

in der Pflegeversicherung in besonderem Ausmaß Finanzierungslücken, weil die<br />

durchschnittlichen Leistungsausgaben ab einem best<strong>im</strong>mten Alter deutlich ansteigen.<br />

Sie liegen derzeit bis zu einem Alter von ca. 60 Jahren durchschnittlich bei jährlich 30 €<br />

<strong>und</strong> nehmen dann exponentiell auf über 6.600 € bei den über 90-Jährigen zu, da das Risiko,<br />

pflegebedürftig zu werden, mit jedem Lebensjahr steigt (vgl. Raffelhüschen, B.<br />

2003; Abbildung 24). Neben den bekannten Daten wären Daten zum Pflegebedarf in<br />

Abhängigkeit vom Todeszeitpunkt nützlich. Daten über die Inanspruchnahme von<br />

Leistungen von Demenzkranken <strong>im</strong> letzten Jahr vor dem Tod <strong>im</strong> Vergleich zu nicht an<br />

Demenz erkrankten Pflegebedürftigen könnten Aufschlüsse zur Unter- <strong>und</strong> Fehlversorgung<br />

liefern. Vor einem solchen Hintergr<strong>und</strong> könnten die Auswirkungen einer möglichen<br />

Kompression der Morbidität auf den Bedarf an Pflegeleistungen <strong>und</strong> an Personal<br />

sowie die Entwicklung der Ausgabenprofile genauer prognostiziert werden.<br />

Abbildung 24: Das Risiko der Pflegebedürftigkeit nach Lebensalter (in % der<br />

Bevölkerung)<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

428<br />

0,6 3,9 31,8<br />

vor dem 60. Lebensjahr zwischen dem 60. <strong>und</strong> 80.<br />

Lebensjahr<br />

Quelle: BMGS (2004), eigene Darstellung<br />

nach dem 80. Lebensjahr

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