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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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− der noch patentgeschützten ursprünglichen Innovation,<br />

− anderen patentgeschützten vorher oder nachher eingeführten Analogpräparaten,<br />

− dem Originalpräparat der ursprünglichen Innovation <strong>und</strong> seinen Generika<br />

− den Generika von anderen Analogpräparaten oder<br />

− den eigenen Generika<br />

befindet (vgl. Schwabe, U. 2001). In diesem Kontext zielt die ,vierte Hürde’ darauf ab,<br />

die therapeutische Wirksamkeit von – vorwiegend patentgeschützten – Arzne<strong>im</strong>itteln zu<br />

bewerten, diese mit den entsprechenden Effekten der am Markt befindlichen Alternativen<br />

zu vergleichen <strong>und</strong> die jeweiligen Nutzendifferenzen bei der Erstattungshöhe dieses<br />

Medikaments durch die GKV in Ansatz zu bringen (siehe hierzu die Beiträge in<br />

Lauterbach, K.W. u. Vollmer, T. 2002).<br />

907. Wie der Begriff ,vierte Hürde’ andeutet, tritt diese zu den drei Zulassungshürden<br />

hinzu, d. h. es erfolgt bei einem Arzne<strong>im</strong>ittel neben der Überprüfung der<br />

− pharmazeutischen <strong>Qualität</strong>,<br />

− Wirksamkeit <strong>und</strong><br />

− Unbedenklichkeit nun noch eine Analyse der<br />

− Kosten-Effektivität.<br />

Die ,vierte Hürde’ stellt keine Voraussetzung für die Arzne<strong>im</strong>ittelzulassung dar <strong>und</strong> regelt<br />

somit nicht den Marktzugang, für den weiterhin eine Überwindung der ersten drei<br />

Hürden ausreicht. Die Analyse der Kosten-Effektivität eines Arzne<strong>im</strong>ittels dient <strong>im</strong><br />

Rahmen der GKV als Informationsgr<strong>und</strong>lage für die Festlegung des Erstattungsbetrages,<br />

der sich an der Nutzen-Kosten-Differenz eines Medikamentes <strong>im</strong> Vergleich zu seinen<br />

therapeutischen Alternativen orientiert.<br />

Der Rat hat bereits in seinem Addendum zum Jahresgutachten 2000/2001 eine solche<br />

Nutzen-Kosten-Analyse von pharmakologischen Neuerungen befürwortet bzw. gefordert.<br />

Ein solches Verfahren kann aber auch bei sich bereits <strong>im</strong> Markt befindlichen Arzne<strong>im</strong>itteln<br />

eine wertvolle Entscheidungshilfe zur Verbesserung der Pharmakotherapie<br />

leisten. Hier bieten sich für eine solche Untersuchung vor allem Medikamente mit umstrittenem<br />

therapeutischem Nutzen <strong>und</strong> Präparate an, die hochpreisig in großen Indika-<br />

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