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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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385. Eine Analyse der Umsetzung, Akzeptanz <strong>und</strong> Effekte der Tabaksteuererhöhung<br />

vom 1. März 2004 führte zu folgenden Ergebnissen (Hanewinkel, R. u. Isensee, B.<br />

2004):<br />

− Die Preiserhöhung für Zigaretten um 12,5 % (Originalpackung) bzw. um 14,3 %<br />

(Automatenpackung) geht nur zu 66 % bzw. zu 58 % auf die Steuererhöhung zurück.<br />

Der verbleibende Anteil des Preisanstiegs erklärt sich aus Preiserhöhungen<br />

der Tabakindustrie.<br />

− Die Akzeptanz der Steuererhöhung variiert in Abhängigkeit vor allem vom Raucherstatus<br />

<strong>und</strong> Alter sowie von der Schulbildung. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen<br />

ergab sich eine Zunahme sowohl der Akzeptanz der Steuererhöhung als<br />

auch der beabsichtigten <strong>und</strong> berichteten Veränderungen des Rauchverhaltens.<br />

− Die Tabaksteuererhöhung bewirkt bei vielen Rauchern eine Reflexion über das eigene<br />

Rauchverhalten. Vor der Erhöhung bek<strong>und</strong>eten fast zwei Drittel der Raucher,<br />

ihren Konsum einzuschränken. R<strong>und</strong> 8 % gaben an, tatsächlich das Rauchen aufgegeben<br />

zu haben. Fast 20 % wechselten allerdings zu einer preisgünstigeren Marke.<br />

Eine Reduktion des Zigarettenkonsums ist aus einer präventionspolitischen Perspektive<br />

prinzipiell als Erfolg zu werten. Der u. U. auftretende Konflikt zwischen präventiven<br />

<strong>und</strong> fiskalischen Zielen spricht allerdings gegen eine Zweckbindung der entsprechenden<br />

Steuereinnahmen.<br />

Komplementäre Maßnahmen<br />

386. Durch Steuererhöhungen bewirkte Anreize zur Reduktion des Tabakkonsums sollten,<br />

obgleich sie auch als Einzelinstrument effektiv sein können, als Bestandteil einer<br />

umfassenden Public Health-Strategie eingesetzt werden, die sich aus unterschiedlichen<br />

<strong>und</strong> sich wechselseitig ergänzenden Maßnahmen zusammensetzt (Abschnitt 4.4.4.2).<br />

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