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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Hälfte, in mehreren Ländern r<strong>und</strong> drei Viertel der Bevölkerung <strong>im</strong> erwerbsfähigen Alter,<br />

d. h. zwischen den Altersgrenzen 15 <strong>und</strong> 65 Jahre, einer beruflichen Tätigkeit nach.<br />

Dabei handelt es sich bei einer Minderheit um selbständig Tätige, in der überwiegenden<br />

Mehrheit um in privaten <strong>und</strong> öffentlichen Betrieben bzw. Verwaltungen tätige Personen.<br />

Sie bilden eine mögliche Zielgruppe <strong>im</strong> Rahmen von Präventionskampagnen zu<br />

einzelnen Ges<strong>und</strong>heitsproblemen, die das Setting Betrieb als Zugangsweg nutzen. Erwerbstätige<br />

werden aber darüber hinaus mit ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Belastungen (<strong>und</strong><br />

Chancen) konfrontiert, die sich direkt aus der Erwerbstätigkeit bzw. aus dem betrieblichen<br />

Kontext ergeben.<br />

296. Eine Teilnahme am Arbeitsleben kann, wie Ergebnisse zu den ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Auswirkungen von Arbeitslosigkeit zeigen (Grobe, Th.G. u. Schwartz, F.W. 2003), den<br />

Ges<strong>und</strong>heitsstatus stabilisieren bzw. - bei Beendigung von Arbeitslosigkeit - verbessern.<br />

Diesen positiven Einflüssen stehen physische <strong>und</strong> psychische Belastungen gegenüber,<br />

die zur Beeinträchtigung der Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> <strong>im</strong> Extremfall zur Erwerbsunfähigkeit führen<br />

können. In welchem Ausmaß die Erwerbstätigkeit der Ges<strong>und</strong>heit von Erwerbstätigen<br />

zu- oder abträglich ist, hängt vom jeweiligen Zusammenspiel dreier Faktorenbündel<br />

ab (Lenhardt, U. u. Rosenbrock, R. 2004):<br />

− Ausmaß der Belastungen, die sich <strong>im</strong> Arbeitsvollzug ergeben (z. B. Unfallgefahr,<br />

schweres Heben <strong>und</strong> Tragen, Zwangshaltungen, ungünstige Arbeitszeitgestaltung<br />

oder Schichtarbeit, Monotonie, Stressoren wie Lärm, hoher Zeit- bzw. Termindruck),<br />

− verfügbare personale (z. B. Bildung, Berufserfahrung) <strong>und</strong> soziale bzw. organisationale<br />

Ressourcen (z. B. soziale Unterstützung, Partizipation in der Gestaltung des<br />

Arbeitsvollzugs, Statussicherheit <strong>und</strong> Entwicklungschancen) sowie<br />

− individuelle Bewältigungsstile <strong>und</strong> -strategien, deren Eignung allerdings von den<br />

jeweiligen Belastungen <strong>und</strong> personalen bzw. sozialen Ressourcen abhängt.<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitschancen von Beschäftigten werden dabei weniger durch die Bilanz von<br />

Ressourcen <strong>und</strong> Belastungen zu einem best<strong>im</strong>mten Zeitpunkt als durch deren längerfristige<br />

Entwicklung beeinflusst.<br />

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