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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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(vgl. Tabelle 3). Bei statistischer Kontrolle der Variable ‚Alter des Mitglieds‘ ist das<br />

Sterblichkeitsrisiko in der unteren Berufsgruppe ca. viermal so groß wie in der oberen.<br />

Tabelle 3: Beruflicher Status <strong>und</strong> Mortalität bei Krankenkassen-Mitgliedern<br />

122<br />

Gesamtmortalität bei erwerbstätigen Männern <strong>und</strong> Frauen<br />

Höhere<br />

Positionen<br />

Beruflicher Status<br />

Angestellte mit<br />

abgeschl. Lehre<br />

Arbeiter mit<br />

abgeschl. Lehre<br />

Un- <strong>und</strong><br />

Angelernte<br />

Anteil (in %) 6,9 20,7 24,2 48,2<br />

Todesfälle (in %)<br />

Männer 0,8 1,5 3,3 3,1<br />

Frauen 0,4 0,6 1,8 1,8<br />

Relatives Sterberisiko a)<br />

Männer 1,00 b) 2,1 (1,5-3,0) 4,2 (3,1-5,8) 4,3 (3,1-5,9)<br />

Frauen 1,00 b) 1,7 (0,6-4,8) 4,9 (1,8-14,1) 3,8 (1,4-10,3)<br />

a) Odds Ratio (95% Konf.-Intervall); kontrollierte Variable: Alter<br />

b) Vergleichsgruppe<br />

Stichprobe: Mitglieder der AOK Mettmann (80.172 Männer, 32.166 Frauen, 30-70 Jahre)<br />

Datenbasis: Prozessdaten der AOK aus den Jahren 1987 bis 1996<br />

Quelle: Geyer, S. u. Peter, R. (1999), eigene Berechnungen<br />

Der Anteil der un- <strong>und</strong> angelernten Erwerbstätigen in der AOK war erheblich höher als<br />

<strong>im</strong> B<strong>und</strong>esdurchschnitt. In der AOK beläuft sich der Anteil auf 48,2 %, von allen B<strong>und</strong>esbürgern<br />

gehörten 1996 nur 26,9 % aller Erwerbstätigen dieser Gruppe an. Umgekehrt<br />

ist der Anteil der höher qualifizierten Berufe in der AOK niedriger als <strong>im</strong> B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />

(z. B. Angestellte mit abgeschlossener Lehre: AOK 20,7 %, Deutschland<br />

41,7 %). Diese Vergleiche verdeutlichen, dass die AOK-Mitgliederstruktur von der allgemeinen<br />

Struktur der Erwerbstätigkeit abweicht <strong>und</strong> empirische Ergebnisse auf Basis<br />

der AOK-Daten nicht ohne Weiteres auf alle Erwerbstätigen übertragen werden dürfen.<br />

Wichtig ist hier aber der Hinweis, dass trotz der relativ homogenen Mitgliederstruktur<br />

große statusspezifische Unterschiede in der Mortalität feststellbar sind.<br />

Vergleichbare Ergebnisse liegen aus der Gmünder Ersatzkasse (GEK) vor (Helmert, U.<br />

2003). Hier ist die Gesamtmortalität in der unteren Berufsgruppe (Fräser, Metallschleifer,<br />

Lagerarbeiter etc.) ungefähr zwe<strong>im</strong>al so hoch wie in der oberen Berufsgruppe (Unternehmer,<br />

Verbandsleiter, Geschäftsführer etc.). Die Mortalitätsunterschiede sind somit

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