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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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434. Soweit sich Interventionen allein <strong>im</strong> Bereich der ‚expliziten‘ Ges<strong>und</strong>heits- bzw.<br />

Präventionspolitik bewegen, kommen vornehmlich in Betracht:<br />

− Appelle zur Änderung von ges<strong>und</strong>heitsschädlichen Verhaltensweisen durch zielgruppenorientierte<br />

Public Relations-Konzepte <strong>und</strong> social marketing, vor allem aber<br />

umfassende ‚Mehr-Ebenen‘-Präventionskampagnen zu ausgewählten Themen wie<br />

Tabakkonsum, Alkoholabusus, Bewegung <strong>und</strong> Ernährung, <strong>und</strong><br />

− Interventionen nach dem Setting-Ansatz vor allem in Schulen bzw. generell<br />

Bildungseinrichtungen, in privaten <strong>und</strong> öffentlichen Betrieben <strong>und</strong> Verwaltungen<br />

sowie in den Kommunen, insbesondere an ‚sozialen Brennpunkten‘ in Städten <strong>und</strong><br />

Gemeinden.<br />

Zur Verminderung sozial bedingter Unterschiede von Ges<strong>und</strong>heitschancen eignet sich<br />

der Setting-Ansatz. Er vereint die Vorteile eines vergleichsweise einfach zu organisierenden<br />

<strong>und</strong> weitgehend diskr<strong>im</strong>inierungsfreien Zugangs zu unterschiedlichen Zielgruppen<br />

mit der Möglichkeit der Integration von verhältnis- <strong>und</strong> verhaltenspräventiven Elementen<br />

<strong>und</strong> der Stärkung bzw. Vermehrung von ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Ressourcen.<br />

Settings können gezielt, z. B. in Stadtteilen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter<br />

Einwohner, für Interventionen ausgewählt werden. Von besonderer Relevanz sind<br />

dabei die Settings Schule, Betrieb bzw. Verwaltung, Stadtteil bzw. ‚Quartier’ sowie<br />

Freizeiteinrichtungen.<br />

Ges<strong>und</strong>heitspsychologische Modelle <strong>und</strong> Best<strong>im</strong>mungsfaktoren des Ges<strong>und</strong>heitsverhaltens<br />

435. Ges<strong>und</strong>heits- bzw. sozialpsychologische Modelle des Verhaltens <strong>und</strong> der Verhaltensmodifikation<br />

(vor allem Modell der ges<strong>und</strong>heitlichen Überzeugungen, Theorie des<br />

rationalen Handelns, Salutogenese, Modell der Stadien der Veränderung) unterscheiden<br />

sich in ihrem Fokus <strong>und</strong> in den Grenzen ihrer Aussagekraft. Sie setzen sich aus einer<br />

l<strong>im</strong>itierten Auswahl an Variablen zusammen <strong>und</strong> bilden nicht sämtliche Einflussfaktoren<br />

auf das ges<strong>und</strong>heitsrelevante Verhalten ab. So fällt der Einfluss unterschiedlicher<br />

Lebenslagen auf das Verhalten mitunter aus der Betrachtung heraus. Die Modelle sind<br />

zwar prinzipiell für weitere Einflussfaktoren z. B. soziostruktureller bzw. sozioökonomischer<br />

Art offen, beziehen diese aber oft nicht explizit bzw. in ihrer Komplexität ein,<br />

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