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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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− umweltbezogener Ges<strong>und</strong>heitsschutz (Immissionsschutz, Strahlenschutz, Anlagensicherheit),<br />

− Arbeitsschutz in Betrieben,<br />

− Verkehrssicherheit,<br />

− Sicherheitspolitik (Prävention von ‚Bioterrorismus‘).<br />

163. Bei den Regelungen mit präventivem Gehalt <strong>im</strong> deutschen Verwaltungsrecht überwiegt<br />

der Anteil an Verhältnisprävention (Seewald, O. 2002). Die Verhältnisprävention<br />

ist daher <strong>im</strong> Prinzip eine etablierte Interventionsform. Viele Regelungen, Interventionen<br />

<strong>und</strong> Initiativen mit Bedeutung für die Pr<strong>im</strong>ärprävention bewegen sich jedoch außerhalb<br />

des traditionellen Aufgabenspektrums der (expliziten) Ges<strong>und</strong>heitspolitik bzw. explizit<br />

ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Präventionspolitik, zumindest soweit diese von Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Sozialministerien verantwortet wird. Weiterhin wurden in Diskussionen über die ‚Verhältnisse‘,<br />

denen Bedeutung für die Pr<strong>im</strong>ärprävention zukommt, wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale<br />

Rahmenbedingungen erörtert, die nach einer verbreiteten Einschätzung in einer<br />

vor allem verhaltensorientierten Prävention mitunter vernachlässigt werden. Eine den<br />

heutigen ‚Verhältnissen‘ angepasste Prävention sollte verstärkt offene <strong>und</strong> verdeckte<br />

Anreize, die ges<strong>und</strong>heitsgefährdendes Verhalten <strong>und</strong> ‚distress‘ begünstigen, in den<br />

Blick nehmen.<br />

164. Chancen einer Verbesserung von ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Rahmenbedingungen<br />

durch gezielte Interventionen bietet vor allem der Setting-Ansatz39 , der allerdings nicht<br />

eindeutig einer best<strong>im</strong>mten Interventionsform wie Verhältnis- <strong>und</strong> Verhaltensprävention<br />

oder Ges<strong>und</strong>heitsförderung zuzuordnen ist, sondern eine Integration der unterschiedlichen<br />

Ansätze ermöglicht <strong>und</strong> erfordert.<br />

39 Ein Setting ist ein durch formale Organisation, regionale Situation <strong>und</strong>/oder gleiche Lebenslage<br />

<strong>und</strong>/oder gemeinsame Werte bzw. Präferenzen definierter <strong>und</strong> den beteiligten Personen subjektiv<br />

bewusster sowie dauerhafter Sozialzusammenhang. Von ihm gehen wichtige Impulse auf die<br />

Wahrnehmung von Ges<strong>und</strong>heit, auf Ges<strong>und</strong>heitsbelastungen <strong>und</strong>/oder -ressourcen (Einfluss auf<br />

die Belastungs-Ressourcen-Bilanz) aus. Bedeutung in der Praxis haben bisher vor allem die Settings<br />

Betrieb, Stadt bzw. Stadtteil, Schule <strong>und</strong> Krankenhaus gewonnen.<br />

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