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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Unterschieden in den Ges<strong>und</strong>heitsbelastungen <strong>und</strong> -ressourcen zwischen sozialen<br />

Schichten <strong>und</strong> Bevölkerungsgruppen vorliegen (House, J.S. u. Williams, D.R. 2001).<br />

Zudem sind weitere Einflussfaktoren wie kulturelle Prägungen bei Einwanderern aus<br />

einem nichtwestlichen Kulturkreis, unterschiedliche Lebensphasen, regionale Besonderheiten<br />

<strong>und</strong> andere die Lebenslage best<strong>im</strong>mende Faktoren zu berücksichtigen (vgl.<br />

Badura, B. 2003; Elkeles, Th. 2003; Kolip, P. 2003; Palentien, C. 2003; Pfäfflin, M. u.<br />

Pöld-Krämer, S. 2003; Razum, O. u. Geiger, I. 2003). Durch eine sorgfältige Zielgruppenforschung<br />

<strong>und</strong> eine Interventionsplanung, die sich an den Lebenslagen, am Bedarf<br />

<strong>und</strong> an den Interessen der Zielgruppe orientiert <strong>und</strong> den Adressaten der Intervention<br />

Möglichkeiten der Partizipation in der Programmentwicklung einräumt, unterscheidet<br />

sich das soziale Marketing von eher ungezielten Informations- <strong>und</strong> Aufklärungskampagnen.<br />

4.4.3 Präventionskampagnen<br />

255. Eine Kampagne zur Pr<strong>im</strong>ärprävention ist eine systematisch geplante Kombination<br />

von Maßnahmen bzw. Einzelprojekten zur Erreichung ges<strong>und</strong>heitsbezogener Ziele für<br />

die Gesamtbevölkerung oder definierte Zielgruppen (Töppich, J. 2004). Unter Kampagnen<br />

werden in der Praxis der Prävention aber oft lediglich Informations-, Aufklärungs<strong>und</strong><br />

Motivationsaktivitäten, die auf eine Kommunikation von ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Informationen<br />

<strong>und</strong> auf die Bildung ges<strong>und</strong>heitsdienlicher Intentionen zielen, verstanden.<br />

Umfassendere Kampagnen nutzen zwar auch Instrumente der Ges<strong>und</strong>heitskommunikation<br />

bzw. des social marketing, bedienen sich aber darüber hinaus eines breiteren Spektrums<br />

an Strategien <strong>und</strong> Instrumenten vor allem mit Kontextbezug. Sie können auf unterschiedlichen<br />

Wissens- <strong>und</strong> Interventionsebenen ansetzen:<br />

− bei individuellen verhaltensbezogenen Belastungsfaktoren <strong>und</strong> Ressourcen (Verhaltensprävention<br />

u. a. durch ges<strong>und</strong>heitsbezogene Kommunikation, soziales Marketing,<br />

Weiterentwicklung von Bildungsangeboten durch unterschiedliche Träger),<br />

− bei sozialen Beziehungen <strong>und</strong> Netzwerken (Interventionen mit Gemeindebezug<br />

bzw. regionalem Bezug, z. B. ges<strong>und</strong>heitsbezogene Gemeinwesenarbeit, Förderung<br />

von Selbst- <strong>und</strong> Krisenhilfe, Bildungs- <strong>und</strong> Beratungsangeboten sowie pr<strong>im</strong>ärer Ges<strong>und</strong>heitsversorgung),<br />

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