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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Routineinformationen der Sozialversicherung<br />

307. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle geht seit 1960 zurück, variiert dabei<br />

aber zwischen den Branchen. 67 Vergleichsweise hoch ist die Zahl der meldepflichtigen<br />

Unfälle in den Wirtschaftszweigen Bau (79 Fälle je 1.000 Vollarbeiter <strong>im</strong> Jahr 2002),<br />

Holz (76) <strong>und</strong> Landwirtschaft (60). Als ‚Berufskrankheit‘ <strong>im</strong> versicherungsrechtlichen<br />

Sinne ist eine Krankheit definiert, die von der B<strong>und</strong>esregierung nach § 9 Abs. 1<br />

SGB VII durch Verordnung <strong>und</strong> mit Zust<strong>im</strong>mung des B<strong>und</strong>esrates als Berufskrankheit<br />

anerkannt ist. 68 Eine weitere Bedingung für die Anerkennung <strong>im</strong> Einzelfall ist, dass der<br />

Versicherte die Krankheit infolge der Ausübung einer versicherten Tätigkeit erleidet.<br />

Die Zahl der anerkannten Fälle geht seit 1995 zurück. Sie lag 2002 bei 18.352 Fällen<br />

(Deutscher B<strong>und</strong>estag 2003). Die Erhebung, Auswertung <strong>und</strong> Publikation von statistischen<br />

Daten zu Arbeitsunfällen <strong>und</strong> Berufskrankheiten gehört zum Aufgabenspektrum<br />

der gesetzlichen Unfallversicherung (GUV). Sie bilden die berufsbedingte Krankheitslast<br />

<strong>und</strong> das Gefährdungspotenzial best<strong>im</strong>mter Arten der Berufstätigkeit aber nur sehr<br />

unvollständig ab.<br />

308. Routineveröffentlichungen der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) beziehen<br />

sich u. a. auf die Inanspruchnahme von Rehabilitationsmaßnahmen sowie Berentungsdiagnosen.<br />

Epidemiologische Analysen zu den Ursachen der Frühberentung sind eine<br />

Voraussetzung für Planungsvorhaben in der medizinischen Rehabilitation, um den<br />

Gr<strong>und</strong>satz ‚Rehabilitation vor Rente‘ umsetzen zu können (Tiemann, F. 2002). In der<br />

Analyse von statistischen Angaben zur Frühberentung <strong>und</strong> ihrer Bedeutung für das betriebliche<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement sollte aber auch berücksichtigt werden, dass die<br />

vorgezogene Berentung in den zurückliegenden 25 Jahren eine zentrale, von allen Akteursgruppen<br />

unterstützte Strategie zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit war. Diese<br />

Politik der Frühberentung hat vermutlich dazu beigetragen, dass die meisten Unternehmen<br />

nur relativ wenig Initative in der betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitspolitik entwickelten<br />

(Bertelsmann Stiftung <strong>und</strong> Hans-Böckler-Stiftung 2004).<br />

309. Daten zu AU-Tagen werden von BKKen, AOKen <strong>und</strong> einzelnen Ersatzkassen<br />

publiziert. Sie erfassen insgesamt r<strong>und</strong> 20 Mio. erwerbstätige Mitglieder der GKV<br />

67 Dieser Rückgang ist sowohl ein Erfolg der Pr<strong>im</strong>ärprävention durch den Arbeitsschutz als auch das<br />

Ergebnis des technischen Fortschritts <strong>und</strong> des Wandels der Arbeitswelt.<br />

68 Eine Berufskrankheitenverordnung wurde erstmals 1925 erlassen <strong>und</strong> erlaubte eine Entschädigung<br />

bei 11 anerkannten Krankheiten. Die Liste der möglichen Berufskrankheiten umfasst derzeit 68<br />

Krankheiten (B<strong>und</strong>esverband der Unfallkassen 2004).<br />

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