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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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obwohl zwischen risikoerhöhenden Verhaltensmustern <strong>und</strong> sozioökonomischen Einflussfaktoren<br />

ein empirischer Zusammenhang besteht.<br />

436. Unter den ges<strong>und</strong>heitspsychologischen Theorien <strong>und</strong> Modellen n<strong>im</strong>mt das Salutogenese-Modell<br />

aufgr<strong>und</strong> seines umfassenden Ansatzes eine besondere Stellung ein. Im<br />

Zentrum steht die Vorstellung, dass individuelle Überzeugungen <strong>und</strong> Werte dazu beitragen,<br />

belastende Lebensereignisse wie Krankheit einordnen <strong>und</strong> bewältigen zu können.<br />

Diese Fähigkeit wird als ges<strong>und</strong>heitsbildende Ressource verstanden. Das Modell ist<br />

mittlerweile empirisch besser f<strong>und</strong>iert, was die Empfehlung rechtfertigt, seine ges<strong>und</strong>heitsfördernde<br />

Potenz <strong>und</strong> Eignung für Interventionen durch weitere Forschung genauer<br />

zu ermitteln. Ferner sollte der Begriff der Salutogenese präziser als z. T. üblich verwendet<br />

werden.<br />

437. Für die Präventionspolitik ergibt sich aus der Bedeutung von Kontextfaktoren <strong>und</strong><br />

Ressourcen die Schlussfolgerung, dass komplexe Ansätze wie der Setting-Ansatz, der<br />

eine Verbindung von spezifischen Interventionen zu best<strong>im</strong>mten Belastungsfaktoren mit<br />

unspezifischen Interventionen ermöglicht, konzeptionell engeren Ansätzen häufig überlegen<br />

sind.<br />

Ges<strong>und</strong>heitskommunikation, soziales Marketing <strong>und</strong> Präventionskampagnen<br />

438. ‚Massenmedien‘ informieren über Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen, deren Konsum<br />

den Ges<strong>und</strong>heitszustand von Konsumenten potenziell beeinflusst. Neben produktbezogenen<br />

Informationen, die z. T. werblichen Zwecken dienen, vermitteln Massenmedien<br />

Lebensbilder <strong>und</strong> Rollenmodelle. Daher sollte vermehrt nach Möglichkeiten gesucht<br />

werden, in Kooperation mit Kommunikationsexperten <strong>und</strong> der Film- bzw. Unterhaltungsindustrie<br />

Kommunikationsstrategien zu entwickeln, die für best<strong>im</strong>mte Zielgruppen<br />

attraktive Lebensstile, Rollen- oder Konsummodelle mit aus pr<strong>im</strong>ärpräventiver Perspektive<br />

sinnvollen Verhaltensmustern verbinden.<br />

439. Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit haben in der Vergangenheit zum Erfolg von<br />

Präventionsmaßnahmen beigetragen (z. B. Impfkampagnen, Jodprophylaxe). Pr<strong>im</strong>ärpräventive<br />

Interventionen sollten Public Relations-Instrumente allerdings <strong>im</strong> Rahmen eines<br />

Gesamtkonzepts z. B. für eine ‚Mehr-Ebenen‘-Kampagne einsetzen <strong>und</strong> sich nicht allein<br />

auf die Vermittlung ges<strong>und</strong>heitsbezogener Informationen beschränken.<br />

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