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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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esteht in der Zuweisung von Kompetenz <strong>und</strong> Verantwortung zu unterschiedlichen Entscheidungsträgern<br />

bei den Krankenkassen – für Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention<br />

zum einen <strong>und</strong> für Krankenhausversorgung <strong>und</strong> Pflegesatzverhandlungen zum anderen.<br />

410. Nach der Einführung eines DRG-Systems ab 2003/04 wird eine räumliche Verdichtung<br />

der Krankenhausversorgung erwartet. Damit wird eine Schließung von Fachabteilungen<br />

<strong>und</strong> Standorten verb<strong>und</strong>en sein. Entscheidungen zur Zukunft von Krankenhäusern<br />

<strong>im</strong> Rahmen der Krankenhausplanung der Länder sollten, auch wenn es sich um<br />

unpopuläre Entscheidungen handelt, nicht aufgeschoben werden, vertragliche Vereinbarungen<br />

zwischen den Krankenkassen <strong>und</strong> Krankenhäusern aber ausreichend lange Laufzeiten<br />

aufweisen. Der Rat forderte bereits die Erarbeitung eines ordnungspolitischen<br />

Rahmens für das DRG-System parallel zur Einführung dieses Vergütungssystems, um<br />

die Planungssicherheit nicht nur der Krankenkassen, sondern vor allem auch der Krankenhäuser<br />

zu verbessern (Gutachten 2003, Band II, Ziffer 951). Eine hohe Belastung<br />

der Belegschaft in Krankenhäusern, deren Existenz ungesichert ist bzw. denen keine<br />

ausreichenden finanziellen Ressourcen zur Verfügung stehen, behindert eine erfolgreiche<br />

Implementation ges<strong>und</strong>heitsfördernder Prozesse nach dem Setting-Ansatz. Mögliche<br />

Probleme sind dabei<br />

− hohe Arbeitsbelastung der Belegschaft (mit Konsequenzen u. a. für den Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

von Mitarbeitern <strong>im</strong> Falle von ‚distress‘ <strong>und</strong> für die Prävention von<br />

Behandlungsfehlern; vgl. Gutachten 2003, Band I, Kapitel 4),<br />

− psychische Belastung aufgr<strong>und</strong> der Unsicherheit des Arbeitsplatzes <strong>und</strong> der daraus<br />

folgenden Unsicherheit in der individuellen Lebensplanung <strong>und</strong><br />

− Vernachlässigung von Arbeitsschutz bzw. Investitionen <strong>im</strong> Rahmen der betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung wegen fehlender Ressourcen. 101<br />

101 Eine von Krankenhausleitungen oft beklagte, sich weiter öffnende ‚Schere‘ zwischen steigenden<br />

Personalkosten aufgr<strong>und</strong> tariflich vereinbarter Lohnerhöhungen, der Wirkungsweise des BAT bei<br />

steigendem Durchschnittsalter der Belegschaft sowie des neuen Arbeitszeitrechts einerseits <strong>und</strong><br />

begrenzten Budgets andererseits trägt zu diesem Problem bei.<br />

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