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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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440. Seit den 1950er Jahren wurden Instrumente des kommerziellen Marketing auch<br />

für nicht-kommerzielle Zwecke eingesetzt (social marketing). Die zum Instrumentarium<br />

des kommerziellen Marketing zählenden Handlungsfelder product, price, promotion<br />

<strong>und</strong> place nehmen bei einer Nutzung für pr<strong>im</strong>ärpräventive Zwecke aber eine eigene,<br />

vom kommerziellen Marketing z. T. abweichende Bedeutung an.<br />

441. Ein zentraler Bestandteil des sozialen Marketing ist eine sorgfältige Zielgruppenbest<strong>im</strong>mung.<br />

Sie erscheint schon deshalb notwendig, weil die ges<strong>und</strong>heitsrelevanten<br />

Belastungen <strong>und</strong> -ressourcen zwischen sozialen Schichten <strong>und</strong> Bevölkerungsgruppen<br />

differieren. In diesem Zusammenhang gilt es, Einflussfaktoren wie kulturelle Prägungen<br />

bei Einwanderern aus einem anderen Kulturkreis (‚Migrationshintergr<strong>und</strong>‘), ‚gender’-<br />

Aspekte, unterschiedliche Lebensphasen <strong>und</strong> weitere die Lebenslage prägende Faktoren<br />

zu berücksichtigen.<br />

442. Unter Kampagnen werden in der Praxis der Prävention oft lediglich Informations-,<br />

Aufklärungs- <strong>und</strong> Motivationsaktivitäten verstanden, die auf eine Kommunikation von<br />

ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Informationen <strong>und</strong> auf die Bildung ges<strong>und</strong>heitsdienlicher Intentionen<br />

zielen. Umfassende ‚Mehr-Ebenen-Kampagnen’ nutzen zwar die Möglichkeiten<br />

der Ges<strong>und</strong>heitskommunikation bzw. des social marketing, bedienen sich aber darüber<br />

hinaus noch weiterer Instrumente, um einen Kontextbezug herzustellen. Sie setzen demzufolge<br />

auf unterschiedlichen Wissens- <strong>und</strong> Interventionsebenen an:<br />

− individuelle verhaltensbezogene Belastungsfaktoren <strong>und</strong> Ressourcen (Verhaltensprävention<br />

u. a. durch ges<strong>und</strong>heitsbezogene Kommunikation, soziales Marketing,<br />

Bildungsangebote),<br />

− Interventionen nach dem Setting-Ansatz (Gestaltung von ‚Lebenswelten‘), z. B.:<br />

336<br />

− Setting Stadt <strong>und</strong> Gemeinde (Interventionen <strong>im</strong> Lebens- bzw. Wohnumfeld,<br />

Entwicklung von Stadtteilen <strong>und</strong> Quartieren, Abst<strong>im</strong>mung von Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />

Sozialpolitik auf kommunaler Ebene),<br />

− Setting Betrieb <strong>und</strong> Verwaltung (Arbeitsschutz, betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

bzw. betriebliches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement),<br />

− Setting Kindergarten, Kindertagesstätte, Schule <strong>und</strong> ggf. Hochschule (Interventionen<br />

in Bildungseinrichtungen),

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