11.12.2012 Aufrufe

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ei Männern zu, wobei das Aktivitätsniveau in der Freizeit bei Männern höher ausfällt<br />

als bei Frauen (Robert Koch-Institut 2003c). Der Anteil an der Bevölkerung, der die<br />

trainingsmedizinisch definierte motorische Mindestbelastung des Organismus nicht erreicht,<br />

wurde auf 50-85 % geschätzt (Wagner, P. 2002). In diesem Kontext wurde auch<br />

eine ‚kollektive Bewegungsverweigerung’ konstatiert (Scriba, P.C. u. Schwartz, F.W.<br />

2004). Nach einer Schlussfolgerung aus der Nurses Health Study ließen sich allein<br />

durch einen vergleichsweise ‚aktiven’ Lebensstil mit 30 Minuten forcierten Gehens pro<br />

Tag <strong>und</strong> einer Begrenzung des TV-Konsums auf zehn St<strong>und</strong>en pro Woche r<strong>und</strong> 30 %<br />

der Adipositasfälle <strong>und</strong> ca. 43 % der Diabetes mellitus Typ 2-Fälle vermeiden (Hu, F.B.<br />

et al. 2003).<br />

Bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen wurde eine Änderung des Freizeitverhaltens beobachtet,<br />

in deren Verlauf sportliche Aktivitäten durch Fernsehen <strong>und</strong> Computerspiele ersetzt<br />

werden. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Dauer des Fernsehens <strong>und</strong> dem Ausmaß<br />

von Adipositas wurde nachgewiesen (Robert Koch-Institut 2003d). Dabei wird das<br />

Freizeitverhalten von Kindern auch von der sportlichen Aktivität ihrer Eltern beeinflusst.<br />

Eine Veränderung des Aktivitätsniveaus bzw. Lebensstils sollte sich deshalb<br />

nach Möglichkeit auf die gesamte Familie erstrecken (Graf, C. et al. 2003).<br />

289. Die körperliche Freizeitaktivität variiert in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht<br />

<strong>und</strong> Sozialindex. Bei Frauen wie bei Männern ist der Anteil inaktiver Personen bei geringem<br />

Sozialindex fast doppelt so hoch wie bei Personen mit hohem Sozialindex<br />

(Robert Koch-Institut 2003c). Als mögliche Ursachen wurden eine stärkere Ablehnung<br />

von Übergewicht bzw. eine schnellere Sanktionierung in höheren sozialen Schichten<br />

vor allem bei Frauen, eine einseitige körperliche Belastung am Arbeitsplatz, die sportliche<br />

Freizeitaktivität ausschließt oder als wenig attraktiv erscheinen lässt sowie eine in<br />

den unteren Sozialschichten <strong>im</strong> Vergleich zu höheren Schichten generell geringere<br />

Wertschätzung sportlicher Aktivität genannt (vgl. Robert Koch-Institut 2003d).<br />

290. Als pr<strong>im</strong>ärpräventive Interventionen wurden vorgeschlagen (Robert Koch-Institut<br />

2003d; Task Force on Community Preventive Services 2002):<br />

− Bewegungs- <strong>und</strong> Sportangebote bzw. -möglichkeiten in privaten <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Betrieben <strong>und</strong> Verwaltungen als Bestandteil einer betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitspolitik,<br />

− attraktive Angebote von Sportvereinen <strong>im</strong> Breitensport, ausreichende Verfügbarkeit<br />

von Sportplätzen <strong>und</strong> Sporthallen,<br />

252

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!