11.12.2012 Aufrufe

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

772. Im Unterschied zum Einsparpotenzial bei den umstrittenen Arzne<strong>im</strong>itteln erfolgt<br />

bei der Substitution durch generikafähige Wirkstoffe – ebenso wie be<strong>im</strong> Ersatz von teuren<br />

Analogpräparaten – ein permanenter Zufluss von Rationalisierungsmöglichkeiten<br />

(vgl. Wille, E. 2004). Sofern der Patentschutz von umsatzstarken Arzne<strong>im</strong>itteln ausläuft,<br />

kann das Einsparpotenzial durch die Generikasubstitution, wie in den Jahren 1999<br />

<strong>und</strong> 2000 geschehen, auch dann zunehmen, wenn die Ärzte verstärkt Zweitanmelderpräparate<br />

verordnen (vgl. Gutachten 2000/2001). Die Veränderung des Einsparpotenzials<br />

<strong>im</strong> generikafähigen Markt lässt insofern für sich betrachtet noch keine Aussagen<br />

über die Effizienz der Arzne<strong>im</strong>ittelversorgung zu.<br />

Wie Tabelle 79 zeigt, stieg der Anteil der Generikapräparate nach Verordnungen <strong>und</strong><br />

Umsatz sowohl <strong>im</strong> generikafähigen als auch <strong>im</strong> GKV-Gesamtmarkt von 1987 bis 2003<br />

stark an. 153 Deutschland besitzt mit knapp 68 % <strong>im</strong> generikafähigen <strong>und</strong> über 30 % <strong>im</strong><br />

GKV-Gesamtmarkt die wohl höchsten Marktanteile von Generikapräparaten weltweit<br />

(siehe auch Mossialos, E. 2003 sowie Kommission der Europäischen Gemeinschaften<br />

2003). Da die Preise von Originalpräparaten <strong>im</strong> Durchschnitt über jenen von Generika<br />

liegen, unterschreiten die jeweiligen Anteile nach Umsatz mit 67,5 % bzw. 30,3 % jene<br />

nach Verordnungen mit 75,3 % bzw. 54,1 %. Im generikafähigen Markt nahm diese<br />

Differenz allerdings <strong>im</strong> Beobachtungszeitraum von 14,3 Prozentpunkten (1987) auf 7,8<br />

Prozentpunkte (2003) ab. Der Unterschied zwischen den Anteilen nach Umsatz <strong>und</strong><br />

Verordnungen der Generika reduziert sich damit von 45,5 % (1987) auf 11,6 % (2003).<br />

Die Abnahme dieser Differenz <strong>im</strong>pliziert, dass sich die Preise von patentfreien Originalpräparaten<br />

<strong>und</strong> Generika zunehmend angleichen. Anders verhält es sich seit 1999 <strong>im</strong><br />

GKV-Gesamtmarkt, denn hier stehen zunehmenden Anteilen der Generika nach Verordnungen<br />

tendenziell abnehmende Quoten nach Umsatz gegenüber. Dies geht auf den<br />

Markteintritt von sehr teuren patentgeschützten Medikamenten zurück (ähnlich<br />

Schwabe, U. 2004c).<br />

153 Diese Anteile der Generika erlauben nur mit Einschränkungen Vergleiche mit den Vorjahren, da<br />

sich Anzahl <strong>und</strong> Art der zugr<strong>und</strong>e liegenden Wirkstoffe von Jahr zu Jahr ändert (siehe auch<br />

Gutachten 2000/2001).<br />

574

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!