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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Der Kohärenzsinn wird nach dieser Definition in den drei D<strong>im</strong>ensionen der ‚Verstehbarkeit‘,‚Handhabbarkeit‘<br />

<strong>und</strong> ‚Bedeutsamkeit‘ beschrieben. Er bildet sich <strong>im</strong> Laufe des<br />

Lebens heraus <strong>und</strong> ist von sozialen, kulturellen <strong>und</strong> psychologischen Einflüssen abhängig.<br />

Wissenschaftliche Bedeutung des Modells<br />

218. Das Salutogenesemodel hat zu einem erweiterten Verständnis von Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Krankheit geführt. Die wesentliche Bedeutung besteht in einem Wechsel der Blickrichtung.<br />

Ges<strong>und</strong>heit wird zu einem eigenständigen Gegenstand von Theorie, Forschung<br />

<strong>und</strong> Praxis. Trotz häufiger programmatischer <strong>und</strong> verbaler Bezugnahme auf das Ressourcenkonzept<br />

ist die Praxis der Prävention bisher aber noch weitgehend am klassischen<br />

Modell der Risikovermeidung ausgerichtet (Abel, T. et al. 2002). Eine schlüssige<br />

empirisch gestützte Theorie, die zur verbesserten Ges<strong>und</strong>heitserhaltung <strong>und</strong> -wiedererlangung<br />

beiträgt, könnte weiteres Potenzial aktivieren.<br />

219. Die Gedanken von Antonovsky haben auf verschiedene Wissenschaften inspirierend<br />

gewirkt. Auch die Philosophie befasste sich mit dem Salutogenesemodell. Dabei<br />

wurde herausgestellt, dass Ges<strong>und</strong>heit kein Wert an sich ist, ohne den das Leben nicht<br />

gelingen könnte, sondern ein Modus des Lebens, welches auch bei Krankheit als zufriedenstellend<br />

erlebt werden kann (Schneider, C. 2002). ‚Ges<strong>und</strong>heit’ verliert damit den<br />

Charakter eines Gr<strong>und</strong>wertes (Wolf, C. 1999) bzw. stellt keine notwendige Bedingung<br />

für ein ‚gutes Leben‘ dar.<br />

220. Von Bedeutung für die Relevanz des Salutogenesekonzepts in der Medizin <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung sind empirische Studien, die zur Klärung seiner Gültigkeit beitragen.<br />

Sie stützen sich in der Regel auf Teilaspekte des Salutogenesemodells <strong>und</strong> bedienen<br />

sich des an größeren Bevölkerungsstichproben validierten <strong>und</strong> testtheoretisch untermauerten<br />

(Feldt, T. u. Rasku, A. 1998, Feldt, T. et al. 2000, Gana, K. u. Garnier, S.<br />

2001), in Deutschland mit altersbezogenen Normwerten (Schumacher, J. et al. 2000,<br />

Hannöver, W. et al. 2004) ausgestatteten Instrumentes zur Messung des sense of coherence<br />

(SOC). Die SOC-Scala liegt in einer Langform (SOC 29), einer Kurzfassung<br />

(SOC 13) (Schumacher, J. et al. 2000) <strong>und</strong> einer abgewandelten Kurzform (SOC 9)<br />

(Hannöver, W. et al. 2004) vor.<br />

219

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