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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Auf lokaler Ebene wird darüber hinaus z. T. noch, auf der Gr<strong>und</strong>lage von Kommunalabgabegesetzen<br />

der Länder <strong>und</strong> kommunalen Satzungen, eine Schankerlaubnissteuer für den Betrieb<br />

einer Gastwirtschaft oder eines Kleinhandels mit Branntwein erhoben (B<strong>und</strong>esministerium der<br />

Finanzen 2003).<br />

Anreizwirkungen der Besteuerung von Alkohol<br />

388. Die Besteuerung von alkoholischen Getränken wird als Public Health-Instrument<br />

in der Europäischen Charta Alkohol <strong>und</strong> <strong>im</strong> Europäischen Aktionsplan Alkohol 2000-<br />

2005 der WHO (2000a) empfohlen. Im Europäischen Aktionsplan Alkohol werden die<br />

Länder der Europäischen Region aufgefordert, bis zum Jahr 2005 eine Steuerpolitik zu<br />

verfolgen, die dazu beiträgt, alkoholbedingte Schäden zu verringern. Dazu soll ein hoher<br />

Preis von Alkoholprodukten verwirklicht, nichtalkoholische Getränke sollen zu<br />

niedrigen Preisen bereitgestellt werden.<br />

Das Preisniveau von Alkohol beeinflusst sowohl den Pro-Kopf-Verbrauch an Alkoholika<br />

als auch die damit verb<strong>und</strong>enen Ges<strong>und</strong>heitsfolgen. Daher erscheint die Schlussfolgerung<br />

möglich, dass die Besteuerung von alkoholischen Getränken zur Kontrolle des<br />

Alkoholkonsums beiträgt <strong>und</strong> dass sich Alkoholsteuern positiv auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

der Bevölkerung auswirken (z. B. Room, R. et al. 2005; WHO 2004b; Cook, P.J.<br />

u. Moore, M.-J. 2002, 2000). Steuererhöhungen eignen sich auch dazu, den Alkoholkonsum<br />

unter Jugendlichen zu reduzieren (Saffer, H. u. Dave, D. 2003).<br />

389. Die Besteuerung von Alkohol ist trotz dieser Empfehlungen etwas schwieriger zu<br />

rechtfertigen als eine Tabaksteuer, da einem moderaten Alkoholkonsum auch positive<br />

Auswirkungen auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand zugeschrieben wurden. Darüber hinaus ist<br />

der Konsum alkoholischer Getränke kulturübergreifend <strong>und</strong> bereits seit Jahrtausenden<br />

ein Bestandteil des sozialen Lebens. Verbrauchssteuern lassen sich jedoch mit externen<br />

Kosten des Verbrauchs (<strong>im</strong> Falle des Alkohols z. B. Verkehrsunfälle <strong>und</strong> Gewaltdelikte<br />

unter Alkoholeinfluss <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsausgaben in einer solidarisch finanzierten Krankenversicherung),<br />

mit einem unvollkommenen Informationsstand über Folgen des Konsums<br />

<strong>und</strong> mit sich <strong>im</strong> Zeitverlauf verändernden Präferenzen <strong>im</strong> Hinblick auf das Risiko<br />

<strong>und</strong> auf die Folgen von Ges<strong>und</strong>heitsproblemen begründen.<br />

Absatzkrise für deutsche Weine <strong>und</strong> Wein<strong>im</strong>porten aus Spanien resultierte, wieder abgeschafft<br />

(B<strong>und</strong>esministerium der Finanzen 2005; Homburg, S. 2003).<br />

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