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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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− Handlungsauslöser, z. B. Präventionskampagnen, Berichterstattung in den Medien,<br />

Beratung durch Ärzte, Erkrankung von Bezugspersonen.<br />

An dem Modell wurde u. a. eine fehlende Gewichtung der Einflussfaktoren <strong>und</strong> der<br />

Verzicht auf eine Klärung der Verknüpfung von einzelnen Variablen kritisiert, so dass<br />

die kausale Struktur des Modells unklar bleibt (vgl. Bengel, J. u. Wölflick, D. 1991;<br />

Murphy, S. u. Bennet, P. 2002). Auch zur Erklärung eines komplexen, u. a. auch sozial<br />

bedingten Konsumverhaltens etwa <strong>im</strong> Hinblick auf Tabakprodukte <strong>und</strong> Alkohol erwies<br />

sich das Modell als weniger brauchbar (Nutbeam, D. u. Harris, E. 2001). Da es sich um<br />

ein ges<strong>und</strong>heitspsychologisches Modell handelt, fokussiert es auf jene Varianzen des<br />

Ges<strong>und</strong>heitsverhaltens, die pr<strong>im</strong>är durch Einstellungen <strong>und</strong> Wahrnehmungen von<br />

Individuen erklärbar sind (Nutbeam, D. u. Harris, E. 2001). Der Einfluss anderer z. B.<br />

mit dem Sozialstatus verb<strong>und</strong>ener Faktoren wurde zwar in Form von ‚Barrieren‘ zur<br />

Verhaltensänderung <strong>und</strong> von modifizierenden Faktoren ansatzweise integriert, aber<br />

nicht in seiner Komplexität explizit dargestellt. Damit bleiben aber die Auswirkungen<br />

von Umwelt- <strong>und</strong> Lebensbedingungen, sozioökonomischen Entwicklungen <strong>und</strong> Anreizstrukturen<br />

z. T. unbest<strong>im</strong>mt.<br />

211. Für die Ges<strong>und</strong>heitskommunikation ergeben sich aus diesem Modell mehrere Ansatzpunkte:<br />

− Informationen über das Erkrankungsrisiko (die Risikoeinschätzung von Laien fällt<br />

oft zu opt<strong>im</strong>istisch aus bis hin zur Nicht-Wahrnehmung der eigenen Verw<strong>und</strong>barkeit)<br />

<strong>und</strong> über mögliche Folgen best<strong>im</strong>mter Verhaltensmuster <strong>und</strong> Lebensstile,<br />

− Informationen über Krankheitsverlauf <strong>und</strong> -folgen,<br />

− Informationen über zu erwartende positive Auswirkungen, d. h. die Effektivität<br />

einer Verhaltensänderung,<br />

− Informationen <strong>und</strong> Anregungen zu individuellen Handlungsmöglichkeiten bzw. zur<br />

Gestaltbarkeit von Verhaltensmustern <strong>und</strong> Lebensstilen.<br />

4.3.2 Theorie des rationalen Handelns <strong>und</strong> des geplanten Verhaltens<br />

212. Nach der ‚Theorie des rationalen Handelns‘ prägen zwei Variablen die Herausbildung<br />

einer Verhaltensabsicht (Naidoo, J. u. Wills, J. 2003):<br />

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