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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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diesen Selbstangaben sind die o. g. Probleme in der oberen sozialen Schicht besonders<br />

häufig (Stang, A. u. Jöckel, K.-H. 2003).<br />

In der Auswertung von DHP-Daten aus den Jahren 1984 bis 1991 erzielten U. Helmert<br />

<strong>und</strong> S. Shea (1994) Ergebnisse zur Gicht. Hier zeigt sich erneut eine hohe Prävalenz in<br />

der unteren sozialen Schicht, besonders bei Frauen. Eine Auswertung von DHP-Daten<br />

aus den Jahren 1984 bis 1988 zu Erkrankungen der Lunge (ohne Lungenkrebs), der Leber,<br />

des Magens, der Schilddrüse, der Blase, Niere <strong>und</strong> Galle (Helmert, U. 1994) ergab,<br />

dass ein klarer Zusammenhang mit der sozialen Schicht nur bei Erkrankungen des Magens<br />

besteht. Bei Männern aus der unteren sozialen Schicht sind sie signifikant häufiger<br />

als bei Männern aus der oberen sozialen Schicht.<br />

Auf Basis eines Fragebogens <strong>im</strong> B<strong>und</strong>es-Ges<strong>und</strong>heitssurvey 1998 wurden Ergebnisse<br />

zur Prävalenz von Schmerzen erzielt (Bellach, B.M. et al. 2000). Erfasst wurden Lokalisation<br />

(Kopf, Nacken, Rücken etc.), Häufigkeit <strong>und</strong> Stärke der Schmerzen. Bei der Auswertung<br />

wurden vier Schmerzstufen unterschieden (kein Schmerz, mäßige, mittlere<br />

oder starke Schmerzen). Nach dieser Untersuchung haben 7,8 % der Männer <strong>und</strong><br />

13,7 % der Frauen in der letzten Woche unter starken Schmerzen gelitten. Weitere<br />

Analysen zeigten, dass starke Schmerzen in der unteren sozialen Schicht häufiger sind<br />

als in der oberen (bei Männern 9,8 % versus 5,2 %; bei Frauen 20,9 % versus 11,5 %).<br />

3.3.14 Mult<strong>im</strong>orbidität<br />

139. U. Helmert <strong>und</strong> S. Shea (1994) bezogen in ihre Auswertung von DHP-Daten sieben<br />

chronische Krankheiten ein, die eine Prävalenz von jeweils mindestens 2 % aufweisen:<br />

Herzinfarkt/Schlaganfall, Diabetes mellitus, Gicht, Bandscheibenverletzung, chronische<br />

Bronchitis, Magengeschwür, Allergie/Heuschnupfen. Zur Einschätzung der<br />

Mult<strong>im</strong>orbidität berechneten sie zusätzlich die Variable ‚zwei oder mehr dieser chronischen<br />

Krankheiten‘. Die Prävalenz von Mult<strong>im</strong>orbidität ist erheblich höher als die Prävalenz<br />

jeder einzelnen Erkrankung.<br />

Die Prävalenz der Mult<strong>im</strong>orbidität steigt mit abnehmender sozialer Schicht i. d. R. an<br />

<strong>und</strong> ist in der unteren sozialen Schicht am höchsten. Diese ges<strong>und</strong>heitliche Ungleichheit<br />

ist bei Männern zumeist größer als bei Frauen (vgl. Tabelle 30). Wie be<strong>im</strong> Thema der<br />

Bandscheibenschäden (vgl. Tabelle 27) wurden außerdem bei der ‚Punkt-Prävalenz‘<br />

(aktuell vorhandene Erkrankungen) größere ges<strong>und</strong>heitliche Ungleichheiten festgestellt<br />

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