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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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cherung (GUV), der Rentenversicherung (GRV) <strong>und</strong> ggf. weiterer Sozialversicherungsträger<br />

dar. Derartige Forschungsvorhaben sollten an Einschränkungen der Funktionsfähigkeit<br />

– an Stelle medizinischer Diagnosen – <strong>und</strong> dabei insbesondere an die Internationale<br />

Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit (ICF) anknüpfen.<br />

Die Verwendung der ICF wird die internationale Vergleichbarkeit bzw. Verwertbarkeit<br />

von Studienergebnissen verbessern.<br />

714. Über die Praxis der Allokation von Hilfsmitteln ist auch in anderen europäischen<br />

Ländern wenig bekannt, was u. a. auf eine dezentrale Bereitstellung dieser Produkte <strong>und</strong><br />

auf mangelndes politisches Interesse zurückzuführen ist (Biermans, M.C.J. et al. 2004).<br />

Eine niederländische Studie zur Verordnung von Hilfsmitteln durch Hausärzte kam zu<br />

dem Ergebnis, dass die Verordnungshäufigkeit wesentlich vom Alter <strong>und</strong> Geschlecht<br />

der Patienten beeinflusst wird: Die Wahrscheinlichkeit einer Verordnung steigt mit<br />

zunehmendem Alter, Frauen werden mehr Hilfsmittel verordnet als Männern. Hilfsmittel<br />

wurden in der Regel auf Initiative der Patienten (54 %) oder der Hausärzte (39 %)<br />

verordnet; Vorschläge von Gebietsärzten, Pflegepersonal, Physiotherapeuten, anderen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsberufen oder Angehörigen sind nach dieser Untersuchung von nachgeordneter<br />

Bedeutung. Die verordnenden Ärzte begründeten die Verordnungen mit einer<br />

großen Variationsbreite an Diagnosen. 138 Häufig gestellt wurden Diagnosen in den<br />

Diagnoseklassen Muskel- <strong>und</strong> Skelettkrankheiten (26 %), Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems<br />

(21 %), Krankheiten des Urogenitaltrakts (16 %) sowie Stoffwechselkrankheiten<br />

(8 %). Die einzelnen Diagnoseklassen bzw. Einzeldiagnosen haben für<br />

Teilbereiche des Hilfsmittelmarktes eine unterschiedliche Bedeutung. Krankheiten des<br />

Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates <strong>und</strong> Herz-Kreislauf-Systems, vor allem Venenkrankheiten,<br />

sind die wichtigsten Verordnungsanlässe für am Körper getragene Hilfsmittel.<br />

Hilfsmittel, die einer besseren Bewältigung des Alltags dienen, werden vor allem bei<br />

Krankheiten des Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates sowie neurologischen Krankheiten<br />

verordnet. Verbrauchsmaterialien werden häufig wegen urologischer Probleme, aber<br />

auch bei Diabetes mellitus verordnet. Über die Angemessenheit der Verordnungen <strong>und</strong><br />

Ergebnisse der Versorgung liegen keine Informationen vor (Biermans, M.C.J. et al.<br />

2004).<br />

138 Die Erhebung wurde mittels eines von den Hausärzten auszufüllenden Fragebogens durchgeführt.<br />

Erfasst <strong>und</strong> ausgewertet wurden 1.733 erstmalige Hilfsmittelverordnungen <strong>im</strong> Jahr 1999 durch 64<br />

Hausärzte mit einer Patientenpopulation von 134.535 Patienten. Dabei wurde die International<br />

Classification of Pr<strong>im</strong>ary Care (ICPC) verwendet, nicht die ICD.<br />

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