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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Über diese Kampagnen hinaus wurden reine Informations- <strong>und</strong> Motivationskampagnen<br />

ohne einen expliziten Zielgruppen- <strong>und</strong> Kontextbezug initiiert, die vergleichsweise einfach<br />

zu organisieren <strong>und</strong> deren Kosten relativ niedrig sind, für deren Effektivität aber<br />

keine belastbaren Belege vorliegen.<br />

4.4.4 Elemente pr<strong>im</strong>ärpräventiver Kampagnen zu prioritären Ges<strong>und</strong>heitsproblemen<br />

4.4.4.1 Priorisierung von Ges<strong>und</strong>heitsproblemen<br />

257. Eine Konzentration auf einige spezifische Ges<strong>und</strong>heitsprobleme trägt den Anliegen<br />

<strong>und</strong> Ansätzen der Pr<strong>im</strong>ärprävention insofern nicht vollständig Rechnung, als auch<br />

die Entwicklung bzw. Vermehrung von personalen, sozialen <strong>und</strong> materiellen Ressourcen<br />

<strong>und</strong> damit die Kapazität zur individuellen Bewältigung von Belastungen <strong>und</strong> Risiken<br />

ohne einen konkreten Bezug zu spezifischen ‚Risikofaktoren‘ oder Krankheiten ein<br />

integraler Bestandteil der Pr<strong>im</strong>ärprävention ist. Dennoch können mehrere Ges<strong>und</strong>heitsprobleme,<br />

die für eine (ggf. zeitversetzte) Implementation von pr<strong>im</strong>ärpräventiven<br />

‚Mehr-Ebenen‘-Kampagnen in Betracht kommen, benannt werden. Eine Priorisierung<br />

von ‚Risiko‘- bzw. Belastungsfaktoren kann z. B. ansetzen: 53<br />

− am Ausmaß von Ges<strong>und</strong>heitsproblemen (z. B. Prävalenz eines ‚Risikofaktors‘ oder<br />

einer Krankheit, Krankheitskosten, Krankheitslast),<br />

− an der Evidenz zur Wirksamkeit von Interventionen <strong>und</strong><br />

− an der praktischen Umsetzbarkeit.<br />

258. Für einzelne Ges<strong>und</strong>heitsprobleme, vor allem Tabak- <strong>und</strong> Alkoholkonsum, wurden<br />

Angaben zu den Krankheitskosten bzw. ‚volkswirtschaftlichen Kosten‘ publiziert.<br />

Nach dem Jahrbuch Sucht (2003) erreichen die ‚volkswirtschaftlichen Kosten‘ tabakbedingter<br />

Krankheiten <strong>und</strong> Todesfälle eine Höhe von ca. 17,3 Mrd. €, die Kosten alkoholbezogener<br />

Krankheiten ohne Berücksichtigung von Kr<strong>im</strong>inalität <strong>und</strong> intangiblen Kosten<br />

eine Höhe von ca. 20,6 Mrd. €. Wegner, C. et al. (2004) ermittelten auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

53 Zur Priorisierung von Präventionsmaßnahmen vgl. SB 1994, Ziffer. 235ff. <strong>und</strong> Gutachten 2000/<br />

2001, Bd. I, Ziffer 140 ff.<br />

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