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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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nächsten Jahrzehnten stark anwachsen. Um den Anforderungen gerecht zu werden <strong>und</strong><br />

in diesem Sektor längerfristig planen zu können, bilden belastbare Untersuchungen zur<br />

voraussichtlichen Entwicklung der Ausgaben, der Beitragsätze <strong>und</strong> des Arbeitskräftebedarfs<br />

eine notwendige Voraussetzung.<br />

Versorgungsverbesserungen für besondere Problemlagen<br />

678. Nach Einführung der Pflegeversicherung entstand zunächst eine relativ uniforme<br />

Leistungslandschaft, in der u. a. chronisch Kranke in Spätphasen ihres Krankheitsverlaufs<br />

oder sterbende Menschen nicht bedarfsgerecht versorgt werden können. Diese<br />

Einschätzung trifft insbesondere auch auf die pflegerische Versorgung demenziell Erkrankter<br />

zu.<br />

Bei steigender Lebenserwartung werden die Demenzerkrankungen in den kommenden<br />

Jahren an gesamtgesellschaftlicher Bedeutung gewinnen. Um diesen Herausforderungen<br />

begegnen zu können, müssen neue Betreuungs- <strong>und</strong> Beratungsstrukturen geschaffen<br />

werden.<br />

679. Die zunehmende Zahl Demenzkranker, eine vorhandene Unterversorgung <strong>und</strong> die<br />

Varianz in der Behandlung Betroffener sprechen dafür, diese Erkrankung <strong>im</strong> Rahmen<br />

integrierter Versorgungsstrukturen zu versorgen. Die medizinische <strong>und</strong> pflegerische<br />

Versorgung Demenzkranker sollte anfangs mit dem Ziel einer besseren Behandlung<br />

durch integrierte Konzepte sektoren- <strong>und</strong> versicherungsübergreifend erfolgen. Im Rahmen<br />

solcher Programme könnte es gelingen, mangelnde Kenntnisse über diese Erkrankung<br />

bei betreuenden Ärzten abzubauen <strong>und</strong> Pflegekräfte für die besonderen Anforderungen<br />

einer zunehmenden Zahl demenziell Erkrankter weiterzubilden.<br />

Bei Erkrankungen wie der Demenz, die <strong>im</strong> hohen Lebensalter auftreten <strong>und</strong> von anderen<br />

Erkrankungen begleitet werden, eignen sich Case-Management-Angebote zur bedarfsangepassten<br />

Betreuung. Die Betroffenen <strong>und</strong> ihre Angehörigen können die Behandlung<br />

<strong>und</strong> Betreuung oft nur schwer organisieren, sobald Ansprüche an verschiedene<br />

Bereiche bestehen. Eine zentrale Organisation könnte die Behandlung verbessern<br />

<strong>und</strong> die Angehörigen vor Überforderung schützen.<br />

680. Insbesondere Angehörige, die Demenzkranke pflegen, sind stark durch die Betreuung<br />

belastet <strong>und</strong> leiden vielfach selbst an Ges<strong>und</strong>heitsproblemen. Trotz erreichter Fortschritte<br />

berücksichtigt die Pflegeversicherung diesen besonderen Hilfebedarf nicht hin-<br />

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