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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Um besonders belastete Bevölkerungsgruppen präzise beschreiben zu können, sollten<br />

vertikale Merkmale (Bildung, beruflicher Status, Einkommen) mit horizontalen Merkmalen<br />

(Alter, Geschlecht, Familienstand, Nationalität etc.) kombiniert werden.<br />

114. In den folgenden Abschnitten wird der Stand der empirischen Forschung zur<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Ungleichheit in Deutschland kursorisch dargestellt. Zu einigen Themengebieten,<br />

zu denen mehrere empirische Studien vorliegen, wurde ein aussagekräftiges,<br />

repräsentatives <strong>und</strong> einfach zu interpretierendes Ergebnis ausgewählt. Die Auswahl<br />

basiert auf folgenden Kriterien:<br />

− Ergebnisse aus Studien mit neueren Daten sind aussagekräftiger als vergleichbare<br />

Ergebnisse aus Studien mit älteren Daten.<br />

− Ergebnisse aus überregionalen Studien sind aussagekräftiger als vergleichbare Ergebnisse<br />

aus regionalen Studien.<br />

− Ergebnisse, die getrennt für Männer <strong>und</strong> Frauen <strong>und</strong> verschiedene Altersgruppen<br />

dargestellt werden, sind aussagekräftiger als Ergebnisse, in denen diese Differenzierung<br />

fehlt.<br />

− Ergebnisse aus Studien, in denen der mögliche Einfluss von Alter <strong>und</strong> Geschlecht<br />

statistisch kontrolliert wird, sind aussagekräftiger als vergleichbare Ergebnisse aus<br />

Studien, in denen diese statistische Kontrolle fehlt.<br />

− Wenn mehrere Ergebnisse mit vergleichbarer Aussagekraft vorliegen, wird ein<br />

Ergebnis ausgewählt, welches die Arbeiten zu diesem Thema gut repräsentiert <strong>und</strong><br />

zudem einfach zu interpretieren ist.<br />

115. In Studien zur ges<strong>und</strong>heitlichen Ungleichheit wird häufig ein ‚Schicht-Index‘ verwendet.<br />

In den Algorithmus zur Berechnung dieses Indexes gehen Angaben zur Bildung,<br />

zum beruflichen Status <strong>und</strong>/oder zum Einkommen ein. Der Begriff ‚Index‘ drückt<br />

aus, dass die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht mit Hilfe eines statistischen Verfahrens<br />

aus den genannten Variablen errechnet wird. In den aus Deutschland vorliegenden<br />

empirischen Arbeiten wurden vor allem zwei Indizes von U. Helmert (1993) <strong>und</strong><br />

von J. Winkler (1998) verwendet. Beide gehen nach dem gleichen Verfahren vor:<br />

Zunächst werden die Angaben zur Bildung, zum beruflichen Status <strong>und</strong> zum Einkommen<br />

mit einem Punktwert versehen, anschließend die Punkte pro Person addiert <strong>und</strong> in<br />

einem letzten Schritt entsprechend der Summenwerte Statusgruppen gebildet. Be<strong>im</strong><br />

Helmert-Index führt dies zur Unterscheidung von fünf annähernd gleich großen Status-<br />

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