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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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ne<strong>im</strong>ittel trotz der internationalen Ausrichtung der Pharmaindustrie noch <strong>im</strong>mer zuerst<br />

dem He<strong>im</strong>atmarkt eines Unternehmens zu Gute. Die Bedeutung des He<strong>im</strong>atmarktes illustriert<br />

Tabelle 82. Deutsche Unternehmen hatten demnach 1998 einen Umsatzanteil<br />

am deutschen Arzne<strong>im</strong>ittelmarkt von 45,06 % (1985: 56,6 %), US-amerikanische Firmen<br />

sogar 63,32 % (1985: 74,7 %) an ihrem He<strong>im</strong>atmarkt. Die Entwicklung der jeweiligen<br />

Anteile über die Zeit deutet auf zunehmende internationale Verflechtung hin, da<br />

alle Länder (bis auf Japan) in den 1990ern Einbußen in den Umsatzanteilen ihrer nationalen<br />

Unternehmen zu verzeichnen hatten. Die relativ große Bedeutung des He<strong>im</strong>atmarktes<br />

für die he<strong>im</strong>ische Industrie kann jedoch nicht generell als Kriterium für ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit, das Entwicklungspotenzial oder gar die therapeutische <strong>Qualität</strong><br />

in der Arzne<strong>im</strong>ittelversorgung gelten.<br />

Tabelle 82: Marktanteile nach Firmensitz 1998 (in Prozent)<br />

Absatzmarkt<br />

Firmensitz<br />

584<br />

Deutschland Frankreich Großbritannien USA<br />

He<strong>im</strong>atmarkt 45,06 36,86 24,45 63,32<br />

(Andere) EU-15 19,67 29,25 23,75 24,58<br />

Schweiz 10,36 7,76 7,26 7,84<br />

USA 22,13 24,03 32,13<br />

Japan 1,72 1,0 0,94 1,70<br />

Andere 1,06 1,1 11,47 2,56<br />

Quelle: Gambardella, A. et al. (2000)<br />

780. Bezüglich der Anzahl der neu entwickelten new chemical entities (NCEs) ließ sich<br />

in den neunziger Jahren kein Abfall der europäischen Forschungstätigkeit gegenüber<br />

US-amerikanischen Firmen feststellen. Von den 50 umsatzstärksten NCEs <strong>im</strong> Zeitraum<br />

1985–1989 wurden 17 von Pharmaunternehmen mit Firmensitz in den USA auf den<br />

Markt gebracht, 20 von japanischen, drei von schweizerischen Firmen <strong>und</strong> zehn von<br />

Pharmaunternehmen des EU-15 Raumes. Von 1995–1999 wies die gleiche Analyse den<br />

USA 24 NCEs, Japan drei, der Schweiz sechs <strong>und</strong> dem EU-15 Raum 16 NCEs zu. Von<br />

deutschen Firmen wurden allerdings in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre sieben<br />

weiterer Beschäftigter in anderen Produktionsbereichen. Dessen Beschäftigung entstand indirekt<br />

über die durch die Pharmaproduktion ausgelösten Vorleistungsketten (vgl. Weiß, J.-P. et al. 2004).

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