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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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‚Mehr-Ebenen‘-Kampagne, die sich nicht auf die Vermittlung ges<strong>und</strong>heitsrelevanter Informationen<br />

beschränkt, einsetzen.<br />

247. ‚Neue Medien‘ bieten gegenüber den traditionellen Massenmedien verbesserte<br />

Möglichkeiten der Interaktion zwischen Sender <strong>und</strong> Empfänger. Potenzial hat aufgr<strong>und</strong><br />

der inzwischen hohen <strong>und</strong> weiter steigenden Verbreitung vor allem das Internet, soweit<br />

Probleme der <strong>Qualität</strong>ssicherung gelöst werden (Gutachten 2003, Band I, Ziffer 310ff.)<br />

<strong>und</strong> die Zielgruppen pr<strong>im</strong>ärpräventiver Interventionen dieses Medium auch nutzen (vgl.<br />

Brechtel, Th. 2004). Im Vergleich zu herkömmlichen Massenmedien können Informationsangebote<br />

<strong>im</strong> Internet präziser nach Ausgestaltung, Umfang <strong>und</strong> Zeitpunkt der Bereitstellung<br />

auf die jeweilige Informationsnachfrage bzw. auf den Informationsbedarf<br />

zugeschnitten werden.<br />

248. Massenmedien tragen nicht nur zur Diffusion von ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Informationen<br />

<strong>und</strong> Innovationen (MacDonald, G. 2002) bei, sondern beeinflussen auch die Freizeitgestaltung<br />

mit z. T. unerwünschten Konsequenzen wie exzessivem TV-Konsum<br />

(vgl. Abschnitt 4.4.4.4). Sie können darüber hinaus Einfluss auf die Entwicklung gesellschaftsprägender<br />

sozialer Normen mit möglichen Konsequenzen für ges<strong>und</strong>heitsrelevante<br />

Einstellungen <strong>und</strong> Verhaltensmuster, auf die soziale Kohäsion <strong>und</strong> auf den Aufbau<br />

von ‚Sozialkapital‘ nehmen (Wallack, L. 2001).<br />

4.4.2 Soziales Marketing<br />

249. Seit den 1950er Jahren wurden Instrumente des kommerziellen Marketing auch<br />

für nicht-kommerzielle Zwecke eingesetzt (social marketing). Die zum Instrumentarium<br />

des kommerziellen Marketing zählenden Handlungsfelder product, price, promotion<br />

<strong>und</strong> place (4P) nehmen bei einer Nutzung für pr<strong>im</strong>ärpräventive Zwecke aber z. T. eine<br />

andere Bedeutung an (Lefebvre, C. 2002; Naidoo, J. u. Wills, J. 2003, Pott, E. 2003).<br />

250. Einzelne Aspekte von ges<strong>und</strong>heitsfördernden bzw. das Krankheitsrisiko reduzierenden<br />

Lebens-, Verhaltens- <strong>und</strong> Konsumstilen entsprechen <strong>im</strong> präventionsbezogenen<br />

social marketing den ‚Produkteigenschaften‘ (product). Als Produkt dieser Interventionen<br />

lässt sich, ungeachtet des Ges<strong>und</strong>heitsverständnisses <strong>und</strong> der Messbarkeit von ‚Ges<strong>und</strong>heit‘,<br />

der erzielbare Nutzen <strong>im</strong> Sinne eines verbesserten Ges<strong>und</strong>heitszustands, der<br />

dadurch erreichten Lebensqualität oder der sozialen Teilhabe bzw. Produktivität definieren.<br />

Dieser Nutzengewinn muss gegenüber den Adressaten einer Intervention auch<br />

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