11.12.2012 Aufrufe

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Unterstützung durch überbetriebliche Akteure<br />

329. Für den Gesetzgeber <strong>und</strong> die überbetrieblichen Akteure ergibt sich vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

von Veränderungen in der Wirtschaft, unterschiedlichen betrieblichen Bedürfnissen,<br />

gewandelten Arbeits- <strong>und</strong> Beschäftigungsstrukturen, einem veränderten Verständnis<br />

sozialstaatlicher Aufgaben <strong>und</strong> geänderten Wertvorstellungen mit einer stärkeren<br />

Betonung der Eigenverantwortung die Notwendigkeit, einen neuen Interventionstyp<br />

zuzulassen (Rosenbrock, R. et al. 2003; Bertelsmann Stiftung <strong>und</strong> Hans-Böckler-Stiftung<br />

2004). Der Staat bzw. die GUV setzt nach dieser Vorstellung zwar weiterhin Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> Mindeststandards, eröffnet aber - an Stelle von traditionellen <strong>und</strong><br />

der Tendenz nach hoheitlich-zentralistischen sowie expertenbezogenen Interventionen -<br />

Spielräume zur Entwicklung auf der betrieblichen Ebene. Überbetrieblichen Akteuren,<br />

d. h. dem Staat, Tarifvertragsparteien, Sozialversicherungsträgern, Handwerkskammern<br />

<strong>und</strong> Innungen, dem Bildungswesen <strong>und</strong> privatwirtschaftlichen Beratungs- <strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen,<br />

kommen beratende <strong>und</strong> unterstützende, zum einzelbetrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement komplementäre Aufgaben zu (vgl. nachfolgende Empfehlungen).<br />

Empfehlungen der Expertenkommission der Bertelsmann Stiftung <strong>und</strong> der Hans-<br />

Böckler-Stiftung zur betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitspolitik (2004)<br />

Empfehlungen an die Betriebe<br />

Die Kommission empfiehlt<br />

− den Betrieben eine Aktivierung <strong>und</strong> Neuausrichtung der betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />

– durch konsequente Verfolgung gesetzlicher Zielvorgaben, durch Projekte zur betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> durch Etablierung eines in die Betriebsroutinen integrierten<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagements;<br />

− eine deutliche Erhöhung der Verantwortung <strong>und</strong> Qualifizierung ihrer Führungskräfte<br />

hinsichtlich Wohlbefinden <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiter, eine entsprechende Weiterbildung<br />

ihrer Arbeitssystemplaner, Ges<strong>und</strong>heitsexperten sowie sonstiger Entscheidungsträger<br />

<strong>und</strong> eine stärkere Einbeziehung der gesamten Belegschaft;<br />

− den Ausbau einer bedarfsgerechten, zukunftsorientierten arbeitsmedizinischen <strong>und</strong> sicherheitstechnischen<br />

Betreuung aller Arbeitnehmer auch mit dem Ziel der Ges<strong>und</strong>heitsförderung.<br />

Den B<strong>und</strong>esministerien für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit <strong>und</strong> für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziale<br />

Sicherung sowie den Spitzenverbänden der Unfallversicherungsträger wird empfohlen,<br />

dieses Ziel durch entsprechende Maßnahmen zu fördern.<br />

275

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!